Aktuelle Rheumatologie 2013; 38(06): 375-379
DOI: 10.1055/s-0033-1353179
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktoren der Teilnahme an Gesprächskreisen und Funktionstraining von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen

Predictors for Participation in Conversational Groups and Functional Training by Patients Suffering from Rheumatic Diseases
H. Thieme
1   Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK – Fachhochschule Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengänge Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, Hildesheim
,
A. Pfingsten
1   Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK – Fachhochschule Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengänge Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, Hildesheim
,
S. Schiller
1   Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK – Fachhochschule Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengänge Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, Hildesheim
,
L. Spitzer
1   Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK – Fachhochschule Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengänge Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, Hildesheim
,
B. Borgetto
1   Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK – Fachhochschule Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengänge Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie, Hildesheim
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Publication History

Publication Date:
18 September 2013 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund:

Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen stellt einen wichtigen Baustein der adä­quaten Gesundheitsversorgung dar. Derzeit gibt es jedoch eine erhebliche Wissenslücke darüber, welche Faktoren die Teilnahme an Selbsthilfegruppen beeinflussen. Auf der Grundlage einer Sekundäranalyse des RheumaDat-Panels war es Ziel der Arbeit, Prädiktoren der direkten und der wiederholten Teilnahme an Selbsthilfegruppen bei Patienten mit chronischer Polyarthritis und Fibromyalgie zu finden.

Methode:

Die Daten von 426 Patienten der RheumaDat-Panelbefragung wurden im Rahmen der vorliegenden Analyse ausgewertet. In dieser Studie wurde ein Panel von Rheumakranken über einen Zeitraum von 2 Jahren mit standardisierten Fragebögen untersucht. Gesucht wurde nach Prädiktoren der direkten und der wiederholten Teilnahme an Selbsthilfegruppen mithilfe eines logistischen Regressionsmodells.

Ergebnisse:

Für die direkte Teilnahme wurde ein weibliches Geschlecht, ein aktives problemorientiertes Coping, sowie das Leben in einer Ehe als fördernde und eine höher empfundene und tatsächliche soziale Unterstützung als hemmende Prädiktoren identifiziert. Für die wiederholte Teilnahme erwies sich zusätzlich eine geringere körperliche Funktionsbeeinträchtigung als negativer Prädiktor.

Schlussfolgerung:

Auf der Grundlage dieser Untersuchung können erste Ansätze zur Förderung der Teilnahme an Selbsthilfegruppen entwickelt und weitere prospektive Untersuchungen von Prädiktoren der Selbsthilfeteilnahme geplant werden.

Abstract

Introduction:

Self-help groups are an important component of an appropriate health care service. To date knowledge about factors influencing self-help participation is scarce. The aim of this secondary analysis of the RheumaDat-Panel study was to identify predictors for direct and repeated participation in self-help groups of pa­tients with rheumatoid arthritis and fibromyalgia.

Methods:

Data of 426 patients out of the RheumaDat-Panel study were analysed. In this ques­tionnaire survey over a period of 2 years, patients suffering from rheumatic diseases were evaluated regarding their health-care services and different health-related outcomes. Based on a logistic regression model predictors for direct and repeated participation in self-help groups were sought.

Results:

For direct participation the female sex, active problem-oriented coping strategies and living in a marriage were identified as promoting factors, whereas a higher experienced and real social support were negative predictors. Additionally, higher scores in body functioning was a negative predictor for repeated participation in self-help groups.

Conclusion:

On the basis of these results first approaches to promote participation in self-help activities can be developed and further prospective studies regarding predictors of self-help participation could be planned.