Z Gastroenterol 2014; 52(9): 1110
DOI: 10.1055/s-0033-1362793
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Leserbrief zur S2k-Leitlinie Divertikelkrankheit / Divertikulitis

M. Ebert
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Publication Date:
22 September 2014 (online)

Sehr geehrte, liebe Kollegen,

herzlichen Dank für die Erstellung und Publikation der S2k-Leitline Divertikelkrankheit / Divertikulitis in der Zeitschrift für Gastroenterologie. Diese Leitlinie wird sicher zum standardisierten und evidenz-basierten Management der Divertikelkrankheit und der Divertikulose beitragen. Diese Leitlinie erfüllt damit eine wichtige Funktion im interdisziplinären Vorgehen bei unseren gemeinsamen Patienten. In diesem Zusammenhang möchte ich besonders die Einteilung der Erkrankungen (Tabelle 10 der Leitlinie) hervorheben, da diese Einteilung auch praktisch das Vorgehen in den verschiedenen Formen und Phasen der Divertikelkrankheit bzw. Divertikulitis zu lenken vermag. Insbesondere das konservative versus operative Vorgehen ist häufig Gegenstand von Diskussionen und diese Einteilung kann hier Klarheit in die Entscheidungsprozesse bringen.

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne auf 3 Statements hinweisen, die bestimmte Erkrankungsformen betreffen und im (scheinbaren?) Widerspruch zur Einteilung in der Tabelle 10 stehen. Insbesondere da es hierbei um Entscheidungen im konservativen versus operativen Vorgehen geht, wäre eine Richtigstellung sinnvoll und wichtig damit die Empfehlungen auch korrekt befolgt werden können:

1. Statement 6.6: Bei Nichtansprechen einer adäquaten konservativen Therapie der komplizierten Divertikulitis (Typ 1a-b) sollte eine Operation mit aufgeschobener Dringlichkeit durchgeführt werden.

– Sollte das nicht Typ 2a-b heißen?

2. Statement 6.7: Bei Patienten mit erfolgreich behandelter komplizierter Divertikulitis (Makroperforation, Abszess) (Typ 1b) sollte die Operation im entzündungsfreien Intervall empfohlen werden

– Sollte das nicht Typ 2b heißen?

3. Statement 6.13: Die chronisch-rezidivierende unkomplizierte Divertikulitis (Typ 2b) sollte nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung in Abhängigkeit vom individuellen Beschwerdebild nach Möglichkeit im entzündungsfreien Intervall operiert werden (individualmedizinische Entscheidung)

– Sollte das hier nicht Typ 3b heißen?