Rofo 2014; 186(12): 1149-1151
DOI: 10.1055/s-0034-1366355
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

54-jährige Patientin mit unilateraler chronisch-aktiver Mastitis bei Hyperprolaktinämie

P. I. Kalmar
,
S. Oswald
,
M. H. Fuchsjäger
Further Information

Publication History

22 February 2013

14 March 2014

Publication Date:
20 October 2014 (online)

Einleitung

Die Hyperprolaktinämie ist die häufigste endokrine Erkrankung der hypothalamisch-hypophysären Achse und weist eine weibliche Geschlechtspräferenz auf. Die genannten Prävalenzraten liegen zwischen 0,4 % bei unselektierten Populationen und 9 – 17 % bei Patientinnen mit Erkrankungen der Fortpflanzungorgane (Biller BM et al. J Reprod Med 1999; 44: 1075.). Häufige Ursachen sind neben der Gravidität benigne Tumoren der Adenohypophyse (Prolaktinome), die Niereninsuffizienz sowie Arzneimittelnebenwirkungen. Die klinischen Zeichen der Hyperprolaktinämie bei Frauen sind Unfruchtbarkeit, Amenorrhoe, Libidoverlust, Dyspareunie, Galaktorrhoe sowie Mastodynie. Der erhöhte Serumprolaktinspiegel kann zu intramammären Duktektasien mit nachfolgender peripherer Sekretdiffusion und lokaler Inflammation führen. Bei längerem Bestehen kann auch eine Osteoporose auftreten. Therapeutisch werden neben der chirurgischen Tumorexzision Dopaminagonisten (Cabergolin, Bromocryptin) angewandt.