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DOI: 10.1055/s-0034-1368280
Salzmannʼsche noduläre Hornhautdegeneration – ein Fallbericht
Salzmannʼs Nodular Corneal Degeneration – A Case ReportPublication History
Publication Date:
25 April 2014 (online)
Fallbeschreibung
Ein 52-jähriger Patient stellte sich mit einer langsamen Sehverschlechterung am rechten Auge vor. Seit einigen Jahren war dem Patienten eine weißliche Veränderung am Hornhautrand aufgefallen. Verschiedene, nicht näher bekannte Tropfen seien erfolglos angewandt worden. In den letzten Monaten sei das Auge lichtempfindlicher geworden. Weder eine Verletzung noch eine Entzündung waren erinnerlich. Anamnestisch lag keine Amblyopie vor. Seit dem 11. Lebensjahr trug der Patient wegen einer Myopie eine Korrektur, zunächst eine Brille und später zwischenzeitlich auch Kontaktlinsen. Eine allgemeine Erkrankung lag nicht vor.
Bei Erstvorstellung wurde am rechten Auge eine objektive Refraktion von sph + 1,0 cyl − 7,0/100° und am linken Auge von sph − 7,5 gemessen. Die Brillenwerte der Gleitsichtbrille waren rechts sph − 5,75 und links sph − 7,25, jeweils mit einer Nahaddition von + 2.0. Der Visus betrug mit subjektiver Refraktion am rechten Auge 0,4 mit sph − 5,75 cyl − 2,0/130° und am linken Auge 0,8 mit sph − 7,25. Die Hornhauttopografie zeigte einen irregulären Astigmatismus von − 3,8/112° am rechten Auge ([Abb. 1 a]). Klinisch offenbarten sich noduläre Salzmann-Degenerationen mit vaskularisierter Pannusbildung im Limbusbereich temporal unten und temporal oben bei normaler Hornhautdicke ([Abb. 1 a]).
Die nodulären Veränderungen wurden chirurgisch abgetragen. Dabei wurde zunächst das Epithel rund um die Knötchen abradiert und dann die präformierte Spaltungsschicht aufgesucht. Sobald diese aufgefunden war, ließen sich die Knötchen mit dem vaskularisierten Pannus stumpf abziehen ([Abb. 1 b]). Eine Glättung des Untergrunds war nicht notwendig. Am Ende der Operation wurde eine Verbandslinse appliziert. Eine histologische Aufarbeitung des Exzisats erfolgte nicht.
In der Folge kam es zu einer unauffälligen Epithelheilung. Sechs Wochen nach Operation wurde am rechten Auge eine objektive Refraktion von sph − 6,25 cyl − 1,0/105° gemessen. Die subjektive Refraktion ergab einen Visusanstieg auf 0,8 partiell mit sph − 7,5. Der topografische Astigmatimus war zwar noch immer irregulär, lag jedoch nur noch bei − 1,0/127° ([Abb. 1 c]). Subjektiv erlebte der Patient eine deutliche Visusverbesserung sowie einen Rückgang von Lichtempfindlichkeit und Fremdkörpergefühl. Bei einer Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten ist bislang ist kein Rezidiv aufgetreten.
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Literatur
- 1 Sundmacher R. Salzmannʼsche noduläre Hornhautdegeneration. Meist eine epitheliale Hornhautdystrophie. Ophthalmologe 2012; 109: 389-404
- 2 Eberwein P, Hiss S, Auw-Hädrich C et al. Epithelial marker expression in Salzmann nodular degeneration shows characteristics of limbal transient amplifying cells and alludes to an involvement of the epithelium in its pathogenesis. Acta Ophthalmol 2010; 88: e184-e189
- 3 Bowers PJ, Price MO, Zeldes SS et al. Superficial keratectomy with mitomycin-C for the treatment of Salzmannʼs nodules. J Cataract Refract Surg 2003; 29: 1302-1306