Psychiatr Prax 2015; 42(04): 197-201
DOI: 10.1055/s-0034-1369920
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Führt niedrige Resilienz zu einer stärkeren psychischen Belastung?

Does Low Resilience Causes to Greater Psychological Impairment?
Christina Pechmann
1   Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
,
Franz Petermann
1   Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
,
Elmar Brähler
2   Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig
3   Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz
,
Oliver Decker
2   Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig
,
Sören Schmidt
4   Hochschule Fresenius, University of Applied Sciences, Köln
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Publication Date:
23 May 2014 (online)

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Zusammenfassung

Ziel: Das Anliegen dieses Artikels ist es, die Zusammenhänge von Resilienz, Alter und Geschlecht mit psychischer Belastung durch Ängstlichkeit und Depressivität zu analysieren.

Methode: An einer Stichprobe von 3748 Personen wurde der Zusammenhang von Resilienz mit Ängstlichkeit und Depressivität mittels linearer Regression untersucht. Neben Resilienz, Alter und Geschlecht wurden auch Effekte der Kombination von Alter und Geschlecht auf Resilienz analysiert.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass niedrige Resilienz sowohl Ängstlichkeit als auch Depressivität vorhersagt. Deutlich wurde, dass die Stärke des Zusammenhangs von Resilienz und Depressivität vom Geschlecht mitbestimmt wird. Männer zeigten eine leicht stärkere positive Wirkung der Resilienz auf Depressivität.

Schlussfolgerungen: In der Praxis sollten diese Ergebnisse in der Therapieplanung berücksichtigt werden.

Abstract

Aim: The purpose of this article is an analysis of the association between resilience, age and gender with psychological distress through anxiety and depression.

Methods: In a sample of 3784 individuals, the association of resilience with anxiety and depression was examined using a linear regression model. In addition to resilience, age and gender as well as the combination of these factors and their effects on resilience were analyzed.

Results: Low resilience predicts both anxiety and depression. Gender moderates this association. In male persons a stronger association between resilience and depression was found.

Conclusion: In practice, these results should be considered in treatment.