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DOI: 10.1055/s-0034-1370737
Ausbruch auf den Kleinen Antillen – Erste autochthone Infektionen mit Chikungunya
Publication History
Publication Date:
26 February 2014 (online)
Ende letzten Jahres wurde erstmals ein Ausbruch des Chikungunyafiebers aus Amerika gemeldet. Die ersten Fälle traten Anfang Dezember in dem französischen Teil der Karibikinsel St. Martin auf. Mittlerweile hat sich dieser Ausbruch auch auf weitere, hauptsächlich zum französischen Überseegebiet gehörende Inseln der Kleinen Antillen ausgedehnt.
Bis Mitte Januar wurden insgesamt fast 300 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle registriert. Mit vermutlich mehr als 200 Erkrankten ist St. Martin nach wie vor am stärksten betroffen. Mittlerweile wurden auch 2 Fälle von der zu den Niederlanden gehörenden Seite der Insel gemeldet. Des Weiteren erkrankten auf Martinique etwa 50, auf St. Barthelemy 25 und in Guadeloupe 10 Menschen. Französisch-Guyana meldete bisher einen bestätigten Fall. Hierbei handelte es sich jedoch um eine direkt aus Martinique importierte Infektion.
Chikungunya folgte auf Dengue
Zwar sind dies die ersten registrierten autochthonen Chikungunyainfektionen in der Karibik, doch kommt der Ausbruch nicht unerwartet. Die Karibikinseln litten vergangenes Jahr bereits stark unter einem Ausbruch von Denguefieber, etwa 45 000 Fälle wurden 2013 auf den Inseln inklusive Französisch-Guyana gemeldet. Die höchsten Inzidenzen wurden damals in den Regionen erreicht, die nun auch vom Chikungunyafieber betroffenen sind: St. Martin 8262, Martinique 1777, St. Barthelemy 10 622, Guadeloupe 3164 und Französisch-Guyana 6883 Denguefälle pro 100 000 Einwohnern. Da die Ägyptische Tigermücke (Stegomyia aegypti), ein Hauptvektor des Denguefiebers, ebenfalls als Überträger für das Chikungunya-Virus fungiert, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich das Chikungunyafieber hier nun auch ausbreiten würde.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quelle: promed
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