Zeitschrift für Komplementärmedizin 2014; 06(03): 17-23
DOI: 10.1055/s-0034-1381968
zkm | Praxis
Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

Genderaspekte in der Pharmakotherapie

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirksamkeit von Arzneimitteln sind bekannt, aber zu wenig erforscht — Für eine bedarfsgerechte, individuelle Gesundheitsversorgung müssen sie in der Arzneimittelverordnung berücksichtigt werden
Karen Nieber
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Publication Date:
18 June 2014 (online)

Zusammenfassung

Häufig gebrauchte Arzneimittel, wie Schmerzmittel, Psychopharmaka und Herz-Kreislauf-Medikamente wirken bei Frauen und Männern unterschiedlich. Die Gründe dafür sind noch wenig erforscht, sie liegen in der Bioverfügbarkeit des Arzneimittels, seiner Verteilung, Meta-bolisierung und Elimination.

Um Fehlmedikationen und damit verbundene Folgekosten des Gesundheitswesens zu vermeiden, ist es zwingend erforderlich, geschlechtsspezifische Aspekte in der Pharmakotherapie zu beachten. Leider haben die Studien der letzten Jahre bisher kaum Eingang in die praktische Medizin gefunden.

Der Beitrag stellt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei häufig eingesetzten Arzneimitteln vor, ebenso wie den aktuellen Kenntnisstand zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik. Daraus leitet die Autorin Hinweise für die Praxis ab.