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DOI: 10.1055/s-0034-1383449
Neuartiger Subtyp entdeckt – Erster Ausbruch von Ebola in Westafrika
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
23. Juni 2014 (online)
Anfang Februar begann in Guinea ein Ausbruch des Ebolafiebers. Hier erkrankten bis Ende Mai vermutlich 291 Menschen. 193 von ihnen verstarben an den Folgen der Infektion. Seit März meldeten dann auch weitere westafrikanische Staaten Ebolaverdachtsfälle, zumeist konnten diese jedoch nicht labordiagnostisch bestätigt werden.
Lediglich in Liberia wurden bereits 6 und in Sierra Leone 14 Fälle offiziell bestätigt. Etwa 50 weitere Verdachtsfälle werden derzeit noch untersucht. Von den insgesamt circa 70 vermuteten oder bestätigten Personen überlebten 18 die Infektion nicht.
Dies ist das erste Mal, dass ein Ausbruch aus Westafrika gemeldet wurde. Bisher waren Ausbrüche des Ebolafiebers auf Zentral- und Ostafrika beschränkt. Fast alle bisherigen humanen Erkrankten infizierten sich in Uganda, in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in Gabun. Lediglich 1995 hatte es einen einzelnen humanen Fall in der Elfenbeinküste gegeben (hier war ein Schweizer Wissenschaftler nach der Autopsie eines Schimpansen erkrankt).
Vorläufige Laboranalysen hatten zunächst darauf hingedeutet, dass der momentane Ausbruch in Guinea durch die Spezies Zaire hervorgerufen wird – mit einer Letalität von bis zu 90 % der gefährlichsten Spezies von Ebolaviren. Eine Sequenzierung des gesamten Genoms und phylogenetische Analysen zeigten nun, dass es sich hier um einen neuartigen Subtyp des Zaire-Virus handelt, der sich von den aus Zentralafrika bekannten Viren deutlich unterscheidet.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quellen: promed, WHO, Baize S et al.
Emergence of Zaire Ebola Virus Disease in Guinea – Preliminary Report. N Engl J Med 2014 Apr 16 [Epub ahead of print]
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