nachdem in der Mitgliederversammlung im Januar keine Mehrheit für ein Kooperationsregular
gefunden werden konnte, stellte sich unserem Vorstand die Frage, ob und wie unsere
Gesellschaft in Zukunft bei Fortbildungsveranstaltungen mit Partnerorganisationen
würde zusammenarbeiten können. Da war zunächst die Fortbildung für ‚Offshore Arbeitsmediziner’
in Emden, von der DGMM initiiert und dann in die Hände des VGB Powertech übergegangen,
mit dem wir seit 3 Jahren diese Veranstaltung gemeinsam durchführen. Es war schnell
klar, dass wir dieses Vorhaben weiterführen wollten.
Dann waren da noch 2 Anträge von Betreibern von Fortbildungsangeboten für Schiffsärzte,
die sich eine Schirmherrschaft der DGMM wünschten. Nach sehr eingehenden und teilweise
auch kontroversen Beratungen haben wir uns entschlossen, für das kommende Jahr auch
hier die Signale auf eine Förderung der als sinnvoll empfundenen maritimmedizinischen
Wissensvermittlung zu stellen. Damit haben wir uns auch Einfluss auf die inhaltliche
Gestal-tung im Sinne unserer Empfehlung gesichert.
(Bild: K. Seidenstücker)
Für alle 3 Vorhaben wurden auf den jeweiligen Fall zugeschnittene Bedingungen formuliert,
die wir zur Grundlage unserer Kooperation mit dem betreffenden Partner machen werden.
Zusammenarbeit war auch das Thema eines Treffens mit dem Präsidenten der International
Maritime Health Association (IMHA), Alf Magne Horneland. Als Felder gemeinsamen Interesses
wurden identifiziert:
-
Die Anpassung der medizinischen IMO-Modellkurse für Nautiker an den aktuellen Stand
der Medizin einschließlich der Nutzung moderner Telemedizin.
-
Die Etablierung internationaler Standards für die Qualifikation von Schiffsärzten;
eventuell auch ein internationaler Fortbildungskurs für Schiffsärzte.
-
Eine Initiative zur Anpassung der internationalen Vorgaben für die Besetzung mit medizinischem
Personal angesichts steigender Schiffsgrößen im Kreuzfahrtbereich.
-
Die Nutzung von eHealth-Anwendungen für die Vernetzung von Behandlungseinrichtungen
für Seeleute.
-
Schließlich eine mögliche Bewerbung Deutschlands als Ausrichter des International
Symposium on Maritime Health (ISMH) 2019 (gemeinsam mit ZfAM Hamburg, der Sektion
Maritime Medizin am UK Berlin und dem Schiffahrtmedizinischen Institut der Marine
in Kronshagen).
Ein solch gemeinsamer Ansatz trägt dem internationalen Charakter der maritimen Wirtschaft
und der sie regulierenden Körperschaften Rechnung.
Derweil ist unsere AG Offshore dabei, unsere Empfehlung zur Eignungsuntersuchung von
Offshorearbeitnehmern in den Rang einer Leitlinie zu heben. Dies geschieht ganz wesentlich
in Zusammenarbeit mit dem ZfAM und der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und
Umweltmedizin (DGAUM).
Ein weiteres Tableau der Zusammenarbeit erschließt sich uns derzeit durch die Teilnahme
am runden Tisch für Maritime Sicherheitspartnerschaft der Stiftung Offshore Wind,
wo es unter anderem um ein Rettungskonzept für Offshorewindenergieanlagen geht.
Über all dies wird auch weiter zu berichten sein.
Last but not least empfehle ich die Ankündigung des Emder Workshops Ihrer Aufmerksamkeit!
Mit den besten Grüßen
Klaus Seidenstücker
Klaus Seidenstücker, Tarp