Dtsch Med Wochenschr 2014; 139(51/52): 2660-2661
DOI: 10.1055/s-0034-1387305
Weihnachtsheft
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ärztliche Widerständler und medizinische Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus

Resistance and victims among medics during national socialism
H. Moll
1   Maternushaus Erzbistum Köln
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Publication Date:
09 December 2014 (online)

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Das kommende Kalenderjahr markiert den 70.  Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs. Seit dem Jahr 1945 ist nahezu ein Menschenalter vergangen. Nur noch wenige Zeitzeugen können aus eigenem persönlichem Erleben erzählen und der Gesellschaft von heute helfen, durch Erinnerung die Lehren aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu ziehen. Zahlreiche Veröffentlichungen über die Lage der Ärzteschaft in den Jahren zwischen 1933 und 1945 bekunden deren tiefe Verstrickung in die Ideologie des Nationalsozialismus [1] [2] [3].

Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz haben mehr als 160 Fachleute Lebensbilder von Männern und Frauen erarbeitet, die Opfer dieser lebensfeindlichen Ideologie geworden sind. Über 400 Biogramme allein aus der Zeit, in der Hitlers Terror herrschte, lassen das Leben von Menschen lebendig werden, die Zeugnis davon gaben, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und dass ihr Schutz dem Menschen und der menschlichen Gemeinschaft aufgetragen sind. Es lohnt sich, diese Zeugen der Wahrheit dem Vergessen zu entreißen. Exemplarische Beispiele verdeutlichen diesen Anspruch [4].