Gastroenterologie up2date 2015; 11(01): 39-56
DOI: 10.1055/s-0034-1389870
Endoskopie/Gastrointestinale Radiologie/Sonografie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Obstruktion und Ileus: Endoskop statt Skalpell?

Teil 1
Karl-Ernst Grund
,
Annette Zipfel
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Publication Date:
10 March 2015 (online)

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Kernaussagen

Magenausgangsstenose, Duodenalstenose, Jejunalstenose

  • Bei malignen Stenosen im Bereich des Magenausgangs und Duodenums gilt die prothetische Versorgung mit Stents als mindestens ebenso effektiv wie eine operativ angelegte Gastroenterostomie. Bei gleichzeitiger Obstruktion von Gallengang und Duodenum müssen Reihenfolge und Vorgehen individuell auf den Patienten zugeschnitten sein.

  • Eine Entlastungs-PEG verbessert bei rezidivierendem Erbrechen aufgrund einer Peritonealkarzinose entscheidend die Lebensqualität des Patienten. Die PEG sollte mittels endoskopischer Gastropexie-Technik angelegt werden.

Akute Kolonobstruktion

  • Bei akuter Kolonobstruktion kann man in vielen Fällen durch eine primäre endoskopische Dekompression die sonst notwendige Notoperation mit all ihren Risiken vermeiden und den Patient in kürzester Zeit aus der Ileussituation holen.

  • Die Dekompression kann durch primäre Stentimplantation (s. Teil 2) oder – einfacher und besser – durch endoskopisch gesteuerte Einlage einer Dekompressionssonde erfolgen. Beide Verfahren erfordern eine besonders sorgfältige Implantationstechnik.

  • Anschließend werden ohne Zeitdruck Diagnostik und Staging durchgeführt, dann wird gezielt endoskopisch interveniert bzw. elektiv operiert (z.B. Tumorresektion mit primärer Anastomose).