Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2014; 46(03): 139
DOI: 10.1055/s-0034-1389980
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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I. L. Nielsen
1   Post Graduate Orthodontics, Division of Orthodontics, University of California, San Francisco, USA
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Publication Date:
07 October 2014 (online)

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Ib Leth Nielsen

In diesem Heft der IOK haben wir eine Reihe von Beiträgen zusammengestellt, die sich mit aktuelleren Entwicklungen innerhalb der Kieferorthopädie beschäftigen. Sie stammen von Mitarbeitern der Abteilung für Kieferorthopädie und ­kraniofaziale Störungen der Universität von Kalifornien in San Francisco und von einigen ehemaligen Mitarbeitern und Kollegen, die inzwischen an anderen Universitäten beschäftigt sind. Wir möchten damit sowohl den praktisch orientierten, als auch den wissenschaftlich interessierten Leser ansprechen.

Der Schwerpunkt unserer Zusammenstellung liegt dabei auf neueren Entwicklungen in der Kieferorthopädie. Ein Thema stellen bspw. temporäre Verankerungsschrauben dar, die heute etwa für die Behandlung des frontal offenen Bisses oder von elongierten Seitenzähnen bei Pa­tienten, die prothetisch versorgt werden sollen, zur Verfügung stehen und noch vor wenigen Jahren chirurgisch korrigiert werden mussten. Die beiden Fallberichte zu diesem Thema von den Drs. Yao und Wu zeigen unterschiedliche Herangehensweisen an dieses Problem. Dr. Yao ist zurzeit Leiter der kieferorthopädischen Abteilung der Nationalen Universität von Taiwan und Dr. Wu ist assoziierter Professor an der Abteilung für Kieferorthopädie des Cathay General Hospital in Taipeh, Taiwan. Beide erhielten ihre Ausbildung an der UCSF.

Die inzwischen weit verbreitete digitale Volumentomografie (DVT) hat in unserem Fachgebiet zu neuen Einsichten und zu verbesserten diagnostischen Möglichkeiten geführt. Allerdings sind damit auch Bedenken hinsichtlich der Strahlenbelastung der Patienten und rechtliche Fragen verbunden, wenn bspw. Befunde auf einem Volumentomogramm nicht erkannt werden. Der Beitrag von Dr. Gerald Nelson (UCSF) behandelt diese Bedenken und befasst sich mit vielen eher ­ungewöhnlichen Befunden, die mit diesem Bildgebungsverfahren entdeckt werden können. Er stellt außerdem ein Protokoll vor, das bei der praktischen Analyse der Daten hilfreich sein kann.

Dr. Seong-Hun Kim, Abteilungsleiter an der ­Kyung Hee Universität, Korea, verbringt gerade ein Forschungssemester an der UCSF und präsentiert hier seinen Beitrag „Kortikotomie und Kompressionsosteogenese im Bereich der vorderen Maxilla: eine Lösung für schwierige Verhältnisse beim Schluss von Extraktionslücken“. Sein Verfahren zur Beschleunigung der Behandlung und zum ­Lückenschluss arbeitet mit begrenzten Kortikotomien, wodurch sich nicht nur die Behandlung verbessert, sondern Korrekturen auch schneller durchgeführt werden können.

Dr. Linda U. Huynh widmet sich dem klinisch relevanten Thema zur „Genauigkeit bei der Diagnose von Wurzelangulationen: Panoramaröntgen vs. DVT“.

Dr. Brady Maxfield und Dr. Sneha Oberoi von der Craniofacial Clinic der UCSF stellen eine „Volumentomografische Untersuchung von Anomalien der Halswirbelsäule bei Individuen mit kraniofazialen Störungen und bei Kontrollpersonen“ vor und stellen fest, dass ­solche Anomalien bei Kontrollpersonen weniger häufig auftreten als bei Individuen mit kraniofazialen Störungen.

Dr. Earl Johnson beschreibt in seinem Artikel „Mechaniken zur Einordnung retinierter oder impaktierter Zähne“, wie man mit schwierigen Situationen bei impaktierten Eckzähnen umgehen kann.

Dr. Nielsen richtet mit seinem Beitrag „Ätiologie, Entwicklung, Diagnose und Behandlungsaspekte der Klasse-II/2-Malokklusion“ den Blick auf die häufig wenig beachteten ätiologischen Faktoren bei dieser Form der Dysgnathie und weist auf ihre Bedeutung für die Behandlungsplanung und die Retention hin.

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