Erfahrungsheilkunde 2014; 63(6): 347-352
DOI: 10.1055/s-0034-1395801
Praxis
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Erfolgreiche Differenzialtherapie in der komplementären Praxis bei Autoimmunität

Praktisches Vorgehen mit einem Fall aus der Praxis
Stephan Wey
Further Information

Korrespondenzadresse

Dr. med. Stephan Wey
Facharzt für Innere Medizin
Naturheilverfahren, Palliativmedizin, Notfallmedizin
Laufbachstr. 38
77886 Lauf

Publication History

Publication Date:
16 December 2014 (online)

 

Zusammenfassung

Autoimmune Erkrankungen zählen zu den ätiologisch oft unklaren Krankheiten. Die konventionelle Medizin arbeitet gerade auf diesem Gebiet überwiegend symptomatisch und immunsuppressiv. Dabei werden diagnostisch und therapeutisch viele Chancen verschenkt. Der Beitrag zeigt, wie mit einer konsequenten komplementären Diagnostik und Therapie eine immunsuppressive Behandlung bei einer erst 18-jährigen Patientin vermieden werden konnte, die an einer ätiologisch unklaren „undifferenzierten Kollagenose“ erkrankt war.


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Abstract

Autoimmune diseases belong to those diseases where the etiology often is unclear. Especially in this field, conventional medicine mainly deals with the symptoms and uses an immunosuppressive treatment. With this approach, many chances with respect to diagnosis and therapy are missed. The article shows, how it was possible to avoid an immunosuppressive treatment in the case of an 18 years old female patient suffering from an “undifferentiated collagenosis” with an unclear etiology by using a consequent complementary diagnostics and therapy.


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Kollagenosen

Kollagenosen sind seltene, autoimmune Entzündungen, die viele verschiedene Organe betreffen können. Aufgrund zum großen Teil unklarer Ursachen ist das Immunsystem nicht mehr in der Lage, zwischen Krankheitserregern und körpereigenen Strukturen zu unterscheiden.

Häufig wird die Diagnose „undifferenzierte Kollagenose“ gestellt, da eine Zuordnung zu einer einzelnen definierten Erkrankung (z. B Lupus erythematodes oder Sklerodermie oder Sjögren-Syndrom) aktuell nicht möglich ist. Die exakte Zuordnung der Erkrankung ist für die konventionelle Therapie nicht entscheidend − es wird symptomatisch antiphlogistisch und immunsuppressiv behandelt. Diese Therapie ist mit z. T. hohen Nebenwirkungen behaftet. Eine Heilung wird üblicherweise nicht in Aussicht gestellt.

In der internistisch-naturheilkundlichen Praxis gibt es eine Vielzahl Patienten, die sich einen erweiterten (komplementären) Ansatz für ihre Erkrankungen wünschen. Dieses Vorgehen ist nicht nur sinnvoll, sondern medizinisch und kausal begründet, was die Therapieerfolge bei Patienten eindrücklich belegen. In dieser Publikation soll auf einige Aspekte dieser komplementären Basismedizin eingegangen werden.

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Abb. 1 Aufenthalte im Freien mit Sonnenexposition fördern die Vitamin-D-Synthese. Die Bedeutung des Hormons für das Immunsystem ist inzwischen in zahlreichen Studien belegt. © shutterstock; nach­gestellte Situation

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Differenzialdiagnostik

Die in der rheumatologischen Routine kontrollierten Laborwerte beinhalten zwar eine umfassende Antikörperdiagnostik, leider fehlt neben der Bestimmung der Elektrolyte Natrium, Kalium und Kalzium sowie evtl. noch Magnesium (i. d. R. nur im Serum) meist eine orthomolekularen Diagnostik.

Als Basis für eine optimale Zellfunktion sind viele orthomolekulare Stoffe lebenswichtig. Gerade der rheumatologische Patient benötigt einen exakten Status der „immunologisch“ relevanten Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Selen, Zink, Vitamin B12 und D3. Dabei ist zu beachten, dass die genaue Einschätzung des Mangels nicht allein auf Serummessungen beruhen darf. Der überwiegend zelluläre Gehalt von Magnesium, Selen und Zink wird optimaler über eine Vollblutmessung ermittelt. Eine Histaminintoleranz muss bei jeder Kollagenose ausgeschlossen werden (Diaminooxidase im Serum, Histamin im Stuhl).

Kasuistik

Anamnese

Frau S. H., geb. 8.9.1995, klagt seit Mitte April 2013 zunehmend über Schmerzen und Schwellung linkes Knie nach täglicher hoher sportlicher Überlastung („Rope­-Skipping“). Schonung hilft nicht, eine orthopädische Abklärung und Borrelien-Serologie sind ohne richtungsweisenden Befund. Im Juli (und September) 2013 zusätzlich starke Kopfschmerzen, Augenschwellung links, Schleimhautödem Pharynx. Allergietestungen sind unauffällig. Wenige Tage später wieder Zunahme der Knieschwellung und -schmerzen, jetzt auch rechts. Kniepunktat ohne Befund. Ende Juli erstmalig rheumatologische Vorstellung mit u. g. auffälligen Leberwerten, ANA und CRP. Antibiose mit Doxycyclin 200 mg für 14 Tage, Decortin i. a., Krankengymnastik bringen keine Hilfe. Im September bei zusätzlichen nächtlichen BWS-LWS-Schmerzen und Durchschlafstörung Ausschluss Sakroiliitis bei neg. MRT Becken und neg. HLA B27, Ausschluss HIV und Hepatitis. In Uniklinik Freiburg dann Diagnose einer „undifferenzierten Kollagenose“ bei erhöhtem C3d von 9,3 (Norm < 9 mg/l) und ANA-Titer von 1 : 800 mit homogener Kern- und Chromosomenfluoreszenz. Alle übrigen Immunparameter und die Lebersonografie der Uniklinik sind unauffällig. Empfehlung zur Einnahme von Hydroxychloroquin 200 mg / Abend. Bei der Erstvorstellung am 12.11.2013 dringender Wunsch nach erweiterter komplementärer Abklärung mit dem Versuch einer Therapie unter Verzicht auf die von der Uniklinik empfohlene Immunsuppression. Die Patientin berichtet von einer sehr einseitigen Ernährung mit reichlich verarbeiteten tierischen Lebensmitteln, Weißmehlprodukten, wenig Fleisch und einer geringen Sonnenexposition.

Medikation bei Erstvorstellung

Ibuprofen 600 mg bei Schmerzen

Laborwerte

Die Ergebnisse der Laborbestimmungen sind in [Tab. 1] und [Tab. 2] zusammengefasst.

Tab. 1

Labor.

 

23.7.13

18.9.13

5.11.13

12.11.13

20.12.13

4.3.14

16.7.14

16.9.14

Norm / Einheit

CRP

1,98

1,67

3,60

2,50

1,80

◄ 0,5

◄ 0,5

◄ 0,5 mg / dl

GPT

62

108

478

209

13

14

21

10–35 U / l

GOT

31

34

198

92

24

19

25

10–35 U / l

Hb

12,5

12,7

12,2

11,2

11,8

11,5

13,6

13,5

1 12 g / dl

MCV

81,6

80,5

83

78

78

74

85

84

82–96 fl

Thrombozyten

457

475

562

477

368

396

306

307

◄ 360 Tsd. / µl

Ferritin

 

 

 

 

15,3

 

43,8

38

1 13 µg / l

ANA-lgG

1 : 320

1 : 800

1 : 80

 

 

 

 

◄ 1 : 80

C3d

 

9,3

 

 

 

7,9

 

5,7

◄ 9 mg / l

Tab. 2

Speziallabor.

 

12.11.13

9.9.14

Norm / Einheit

Diaminooxidase (EIA) mit 10,1 im Graubereich von 7–15 IU / ml.

Zusätzlich waren LTT-Borrelien, Allergoscreen IgG4 auf Nahrungsmittel sowie Gluten-AK unauffällig.

Vitamin B6 i. S.

17,5

16,4–80,4 µg / l

Vitamin B12 i. S.

382

258

211–911 ng / l

25-OH-Vitamin D i. S.

30

72

75–150 nmol/l

Magnesium i. VB

33,1

29,3

31–38 mg / l

Zink i. VB

4,36

3,68

5,4–7,2 mg / l

Selen i. VB

85

105

93–157 µg / l

Coenzym Q 10 (EDTA)

1,14

 

1 0,67 mg / l

Coenzym Q 10 chol. korr.

0,343

 

1 0,200


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Differenzialtherapie

Vitamin D3

Es gibt eine Vielzahl an Erkenntnissen zur immunologischen Relevanz von Vitamin D3.

Vitamin D3 aktiviert B- und T-Zellen und führt zu gesteigerter Bildung von Immunglobulinen sowie antiinflammatorischen Zytokinen. Vitamin D unterstützte in einer Studie die antientzündliche Wirkung von Dexamethason; dabei war zu beobachten, dass Vitamin D selektiv das proentzündliche IL-2 hemmt und das antientzündliche IL-4 fördert [1]. Die Bedeutung der Neuro-Immuno-Modulation durch Vitamin D ist in [2] zusammengefasst.

Mängel beeinflussen die Krankheitsaktivität bei diversen Erkrankungen des Bewegungsapparats, wie Rheumatoide Arthritis [3, 4, 5], SLE [6], M. Bechterew [7], Fibromyalgie [8] oder chronische Schmerzen [9]. Eine aktuelle Forschungsstudie aus Kanada entdeckte einen signifikanten Zusammenhang zwischen dieser Erkrankung und zu geringen Vitamin-D-Werten. Tatsächlich konnte bewiesen werden, dass Menschen mit dem niedrigsten Calcidiol­blutwert bis zu 5-mal anfälliger sind, an rheumatischer Arthritis und verwandten Leiden zu erkranken [10].

Die Entzündungsaktivität innerhalb der Gelenke, bei der auch Knochen, Knorpel und andere Strukturen des Gelenks zerstört werden können, steigt mit abnehmendem Vitamin-D-Spiegel immer weiter an.

Die Calciolsynthese über die Haut wird bei weiten Bevölkerungsgruppen überschätzt. Daher bekommen durchweg alle Patienten in meiner Praxis die Empfehlung, bei fehlender Sonne und in den Monaten Oktober-April mindestens 800-2000 I. E. Vitamin D3 täglich zuzuführen. Damit sind optimale Wirkspiegel von > 75 nmol / l meist erreichbar. Bei chronischen Erkrankungen und zusätzlichen Leber-/Nierenbelastungen liegen spiegelkontrollierte Empfehlungen bei bis zu 4000 I. E. täglich.

Kasuistik

Auch die junge Patientin berichtete als G8-Gymnasiastin von wenig Aufenthalt im Freien und dann meist mit Sonnenschutz. Dazu kam die Einschränkung der Calcidiolsynthese über die durch die Kollagenose belastete Leber. Der zwangsläufig erwartbare Mangel war nicht in der Abteilung für Rheumatologie der Uniklinik überprüft worden.


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Omega-3-Fettsäuren

Sie sind Bausteine von Membranphospholipiden, Ausgangssubstanzen für die Bildung von antiinflammatorischen Eikosanoiden (Thromboxane, 5-Leukotriene, 3-Prostaglandine) und damit Gegenspieler der proinflammatorischen Arachidonsäure, 4-Leukotriene und 2-Prostaglandine. Sie vermindern die Produktion von reaktiven Sauerstoffverbindungen (ROS) und hemmen den nukleären Transkriptionsfaktor NF-κB [11].

Diese Fettsäuren mit den Hauptvertretern EPA und DHA kommen in der modernen industriellen Ernährung und dem hohen Konsum an Produkten aus Omega-6-reichen Masttieren prozentual in immer geringerem Maß vor. Bei regelmäßigen Laborkontrollen sehe ich meist nur einen Omega-3-Index von 3-5 % und durchschnittlich niedrigere Werte bei Vegetariern, die das Fehlen der tierischen Quellen mit Konsum pflanzlicher Quellen (Linolensäure) meistens nicht ausgleichen können. Ein optimaler Index läge bei über 8 %.Eine Vielzahl von Wirkungen auf den zellulären Stoffwechsel (antiinflammatorische Kaskade) und der klare Mangel in der Ernährung der „Fast-Food-Generation“ sollten daher bei chronisch entzündlichen Erkrankungen dringend zu einer Ernährung reicher an Omega-3-Fettsäuren führen [12].

Neben einer gezielten Nahrungsumstellung ist die ergänzende Gabe von Omega-3-Supplementen bei rheumatoider Arthritis sinnvoll [13], [14].

Die Dosis liegt bei mind. 500-2000 mg EPA und DHA / Tag in möglichst reinen Präparaten.

Kasuistik

Aufgrund der Nahrungsanamnese der Patientin war von einem deutlich reduzierten Omega-3-Index auszugehen, sodass sie ohne gezielte Messung mit wenigstens 1000 mg EPA / DHA täglich versorgt wurde und eine Nahrungsmittelberatung stattfand.


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Selen

Das essenzielle Spurenelement hat eine hohe antientzündliche und immunmodulierende Potenz, ist damit in der Immunologie und bei (chronisch) entzündlichen Erkrankungen nicht wegzudenken.

Bei der rheumatoiden Arthritis sind reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und andere freie Radikale über zahlreiche Stoffwechselwege in den Entzündungsprozess eingebunden. Freie Radikale aktivieren die Phospholipase A, wodurch die Freisetzung von Arachidonsäure aus den Membranlipiden und die Synthese proinflammatorischer Eicosanoide ermöglicht werden.

Die oxidativen Vorgänge während einer Entzündungsreaktion schädigen u. a. die DNA und verursachen eine Lipidperoxidation [15]. Freie Radikale induzieren darüber hinaus den Transkriptionsfaktor NF-κB und steigern die Produktion entzündungsfördernder Zytokine. Die ROS führen weiterhin zu Schäden am Knorpel und an der extrazellulären Matrix und hemmen die Kollagen- und die Proteoglykansynthese [16]. Ein Zusammenhang zwischen erhöhtem oxidativem Stress bzw. verminderter Zufuhr von Antioxidanzien und der Inzidenz von Kollagenosen konnte in epidemiologischen Studien nachgewiesen werden [15], [17].

Selen ist somit in das Krankheitsgeschehen von Kollagenosen als Cofaktor der Glutathionperoxidase in die antioxidative Abwehr eingebunden. Neueren Daten nach wird bei Selenmangel zudem vermehrt NF-κB gebildet und Cyclooxygenase induziert [18], [19]. Bei Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen wurden in sämtlichen Studien erniedrigte Spiegel von Selen im Plasma und auch in der Synovialflüssigkeit nachgewiesen [20-22]. Die Supplementierung mit Selen erhöht die Aktivität der Glutathionperoxidase [23]. Die vorliegenden Studien zeigen uneinheitlich eine Besserung der klinischen Symptomatik der rheumatoiden Arthritis (RA) durch eine Supplementierung mit Selen [24]. Die beste Wirkung wurde bei Patienten im Anfangsstadium der RA erzielt [22].In einer Studie mit Patienten mit mittelgradiger RA fand sich ein dosisabhängiger Rückgang der humoralen Entzündungsparameter (CRP u. a.), Verbesserung des Ritchie-Index (Dauer der Morgensteifigkeit), des Funktionsindex nach Lee sowie des Schmerzindex nach McGill [25].

Südwestdeutschland (mein Praxisgebiet) ist ein Mangelgebiet für Selen im Boden. Die übliche Substitution beträgt initial 300 µg idealerweise als Natriumselenit, bei akuten Erkrankungen bis 900 µg / Tag. In der Dauereinnahme reichen oft max. 100 µg / Tag aus. Nach stabilisierten Wirkspiegeln bei mind. 100-140 µg / l können als Dauertherapie durchaus die günstigeren Selenhefeprodukte verwendet werden mit Tagesdosierungen von höchstens 50-80 µg, da diese stärker in den endogenen Pool eingebaut werden.

Kasuistik

Bei einem deutlichen Mangel an Selen (initial 85 µg / l) wurden primär 100 Tage lang 300 µg Natriumselenit und seither 60 µg Selenhefe ergänzt, was zuletzt einen ausgeglichenen Wert von 105 µg / l ergab.


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Zink

Dieses essenzielle Spurenelement ist Bestandteil von weit über 200 Enzymen. Es ist ein Baustein der intrazellulären Synthese von Nukleinsäuren und Proteinen und dient der Verbesserung der humoralen und zellulären Immunität.

Immunologische Folgen eines Mangels sind Verschlechterungen des zellulären und humoralen Immunstatus: schlechtere Phagozytose, Komplementaktivierung, Antikörperproduktion, Lymphozytopenie, reduzierter NK-Zell-AktivitätVerschiebung hin zu den „katabolen“ inflammatorischen Zytokinen IL-1ß, IL-6, NF-κB,TNF-α, Cortisol und Adrenalin [26].

Es gibt zahlreiche Störfaktoren, die zu einem niedrigen Zinkspiegel führen können. Eine Substitution von Zink soll nach den Ergebnissen einer prospektiven Kohortenstudie mit einem erniedrigten Risiko einhergehen, eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln [27]. Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis haben erniedrigte Zink-Plasmaspiegel [28], [29] und erhöhte Kupferkonzentrationen. Nach neueren Erkenntnissen ist v. a. Interleukin-6 für die Hypozinkämie unter inflammatorischen Bedingungen verantwortlich. Die tägliche Substitution liegt bei 10 mg / Tag dauerhaft und bis 50 mg / Tag bei akuten Mängeln oder Erkrankungen.

Kasuistik

Gleich mehrere Gründe führten bei der Patientin zu einem Zinkmangel von 4,36 mg / l: die zinkreduzierenden Medikamente (Zinkkomplexe durch Cortison, Cycline, NSAR), wie sie bei der Patientin im Vorfeld der Labordiagnostik im Einsatz waren oder auch die phosphatbelastete Fast-Food-Ernährung unserer Patientin vor der Ernährungsumstellung sowie die bestehende Hepatopathie. Daher wurde Zink primär 100 Tage lang mit 20 mg Zinkgluconat und seither mit 6 mg Zink supplementiert. Erstaunlich ist der zuletzt auf sogar nur 3,68 mg / l fallende Wert. Daher wurde die Zinkergänzung auf 46 mg täglich erhöht und es wird im weiteren Verlauf ein Normwert > 4,7 mg / l angestrebt.


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Magnesium

Ein schwerer Magnesiummangel kann sich proinflammatorisch auswirken [30] und Gelenkentzündungen auslösen, z. B. die Chondrokalzinose-Arthropathie (Pseudogicht).

Magnesium fördert die Bildung des aktiven Vitamin D (1,25(OH)2-Vitamin D3, Calcitriol) − (indirekt über Parathormon, direkt über 1-alpha-Hydroxylase). C-reaktives Protein und andere Entzündungsmarker sind invers mit der Magnesi­umeinnahme und der Serumkonzentration des Spurenelements assoziiert [31]. Werden Patienten mit Hypomagnesiämie und erhöhten Entzündungswerten mit Magnesium substituiert, so fällt die Konzentration der CRP signifikant [32].

Kasuistik

Erst im Verlauf wurde ein Mangel festgestellt und wegen der o. g. Bedeutung mit 300 mg Magnesiumcitrat täglich supplementiert.


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Histaminintoleranz

Unter Histaminintoleranz / Histaminose versteht man die Unverträglichkeit von mit der Nahrung aufgenommenem Histamin, deren Ursache ein Mangel oder eine exogene Hemmung der Histamin abbauenden Enzyme Diaminoxidase (DAO) und / oder Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) bzw. ein Missverhältnis zwischen Zufuhr und Abbau des Histamins darstellt. Es ist ein erworbenes Krankheitsbild, von dem knapp 1 % der europäischen Bevölkerung betroffen ist, 80 % sind Frauen.

Histamin entsteht in bakteriell fermentierten Nahrungsmitteln wie geräuchertem Fleisch, Salami, Schinken, Dosenwurst, Innereien, vielen Fischprodukten, insbesondere Fischkonserven, Meeresfrüchten, gereiften Käsesorten (je höher der Reifegrad, desto höher der Histamingehalt), Sauerkraut, Essig, essighaltigen Produkten wie Senf sowie in Essig eingelegten Lebensmitteln, Sauerteig, lange gelagerten Nüssen, Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchten, Ketchup und Pizza sowie anderen Fertigprodukten. Eine exogene Histaminfreisetzung oder DAO-Hemmung ist durch Alkohol, Lebensmittelzusatzstoffe und diverse Medikamente möglich (NSAR, Metamizol, Morphin, Schleimlöser, MCP, ältere Antihypertensiva, Diuretika und Antidepressiva sowie Antibiotika wie Cefuroxim, Clavulan oder Chloroquin). Die Diaminooxidase-Aktivität wiederum ist abhängig von Vitamin B6 und Zink.

Histamin (aus Mastzellen) spielt aber nicht nur bei allergischen Reaktionen eine Rolle, sondern hilft bei Entzündungsreaktionen, Infektionen abzuwehren. Mastzellen sind aber auch entscheidend in der Entwicklung von Arthritis. Interessanterweise befinden sich in den entzündeten Gelenksgeweben (Pannusgewebe) von Patienten, die an rheumatoider Arthritis leiden, auch Mastzellen und eine erhöhte Histaminkonzentration korrelierend mit der rheumatischen Inflammation [33]. Basierend auf diesen Befunden konnte in der Folge gezeigt werden, dass wiederum Histamin selbst der entscheidende Faktor von Krankheitsaktivität ist, speziell der sog. „Histamin-Rezeptor 4“. In einem Mausmodell kann man rheumatische Schübe erzeugen und durch Gabe von Histaminblockern das Krankheitsbild wieder verschwinden lassen [34], [35]. Zudem konnte in vitro die Bildung des proinflammatorischen Signalzytokin IL-17 reduziert werden, welches mit diversen Autoimmun­erkrankungen in Verbindung gebracht wird [35].

Kasten 1

Zusammenfassung: Therapie seit 12.11.2013

  • Dekristol 20.000 I. E.: initial 2 × / Woche; seit Ende Februar 2014 1 × / Woche weiter und seit Einnahme der Weihrauchkapseln kombiniert 400 I. E. tgl. zusätzlich

  • Omega-3 Kapseln mit je 252 mg EPA und 168 mg DHA: initial 2 × 1 / Tag; seit Mai 2014 1 × 1 / Tag weiter

  • Selen 300 µg Tbl.: initial 1 ×1 / Tag; seit Ende Februar 2014 mit Weihrauchkapseln 60 µg Selenit tgl.

  • Zinkgluconat 20 mg Tbl. initial 1 × 1 / Tag; seit Ende Februar 2014 mit Weihrauchkapseln kombiniert 6 mg Zink tgl. und seit 18.9.14 ­wieder zusätzlich 2 × 20 mg Zinkglu­conat Tbl.

  • Magnesiumcitrat 300 mg 1 × / Tag seit 18.9.14

  • Vitamin B12 1000 µg 6 × Spritzen als Depotfüllung Mitte / Ende September 2014 (bei relativ geringem Fleischkonsum und mehrjähriger Einnahme der Pille)

  • Mariendistel Kapseln 156 mg: 2 × 1 / Tag bis März 2014

  • Afr. Teufelskralle Tbl. 480 mg: November 2013 bis Ende Februar 2014

  • Afr. Weihrauch Kapseln 400 mg seit Ende Februar 2014 2 × 1 Kps. tgl.

  • Retterspitz „äußerlich“ Wickel Knie; November 2013 bis März 2014

  • Eisengluconat Kps. mit je 50 mg 2-wertigem Eisen seit November 2013 bis August 2014

  • konsequente Umstellung auf eine histaminarme Ernährung

  • körperliche Aktivität auf Gymnastik, Radfahren und Krafttraining geändert

Kasuistik

Tatsächlich lag bei der Patientin die Trias aus histaminreicher Ernährung, Zinkmangel und erniedrigter DAO-Aktivität vor. Eine Zinksubstitution und konsequente Umstellung auf histaminarme Ernährung waren und sind für die Patientin von herausragender Bedeutung. Chloroquin sollte nach Empfehlungen der Uniklinik zur Therapie bei der jungen Patientin eingesetzt werden, was möglicherweise durch eine verstärkte Histaminreaktion das Therapieansprechen der Kollagenose vermindert hätte, ohne dass der ursächliche Zusammenhang klar gewesen wäre.


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Weihrauch

Indischer oder afrikanischer Weihrauch (Boswellia serrata oder sacra) ist ein lipophiler Extrakt und wirkt antiödematös und antiphlogistisch über eine Hemmung der 5-Lipoxygenase und somit der Leuko­triensynthese und die Unterbindung der Synthese von Prostaglandin E2 [36] ([Abb. 2]).

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Abb. 2 Boswelliaextrakt wird aus dem Gummi­harz des Weihrauchbaums (Boswellia serrata oder sacra) gewonnen. Es wirkt antiödematös und anti­phlogistisch. © Günther Ciupka/TVG

Positive Studienergebnisse liegen zur Behandlung der Polyarthritis (Rückgang von Schmerzen, Gelenksteife und Schwellungen) vor [37], konnten aber in einer randomisierten doppelblinden Studie gegenüber Placebo nicht bestätigt werden [38]. Bei der Behandlung der Kniearthritis − wie bei der Patientenkasuistik vorliegend − konnte in einer kleinen randomisierten doppelblinden Studie an 30 Patienten eine signifikante schmerzlindernde und abschwellende Wirkung eines Weihrauchpräparats im Vergleich zu Placebo nachgewiesen werden [39]. In einer weiteren Studie an je 33 Patienten konnte ein vergleichbarer Effekt von 1000 mg Boswelliaextrakt gegenüber einer Coxib-Therapie erreicht werden. Der Therapieerfolg trat mit dem Boswelliaextrakt zwar 4 Wochen später ein, überdauerte aber den Coxib-Effekt ebenfalls 4 Wochen [40].

Eine längerfristige Therapie wird üblicherweise mit 3 × 400 mg / Tag und im Schub bis zu 3 × 1200 mg / Tag durchgeführt.

Kasuistik

Nach einem Therapiestart mit 2 × 480 mg Teufelskrallenextrakt (antiphlogistisch, analgetisch) wurde Ende Februar 2014 auf eine Dauertherapie mit 2 × 400 mg Weihrauchextrakt gewechselt und diese relativ niedrige Dosis bei einem BMI von 19 (164 cm / 51 kg) seither mit subjektiv gutem Erfolg fortgeführt.


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Mariendistel

Silymarin beeinträchtigt in experimentellen Studien rezeptorvermittelte Signalwege (EGFR-, IGF-1R- und NF-κB-Rezeptor und wirkt somit entzündungshemmend, immunmodulierend sowie antioxidativ und zellmembranstabilisierend [41]. Die hepatoprotektive und -regenerative Wirkung von Silymarin konnte klinisch zum wiederholten Mal gezeigt werden [42], [43].

Kasuistik

Seit der Erstvorstellung im November 2013 wurde aufgrund der hepatischen Mitbeteiligung der Kollagenose mit 2 × 156 mg Mariendistelkapseln täglich behandelt und nach Normalisierung der Leberwerte im März 2014 beendet (Kasten 1).

Kasuistik: Klinischer Verlauf

Im Verlauf von 3 Monaten langsame Besserung der Beschwerden von Rücken und Knie mit rückläufiger Schwellung der Knie. Die Transaminasen und CRP stabilisieren sich, erstere fallen im März 2014 in den Normbereich, die CRP als Entzündungsmarker liegt erstmals im Juli 2014 unter der Nachweisgrenze. Die Eisenmangelanämie wurde ausgeglichen, die nachgewiesenen Mängel von Vitamin D3, Selen und der nahrungsanamnestisch wahrscheinliche Mangel an Omega-3-Fettsäuren gezielt ergänzt. Der Zinkmangel erweist sich als hartnäckig und wird hoch dosiert weiterbehandelt, die niedrigen Werte für Vitamin B12 und Magnesium werden stabilisiert. Zuletzt nur noch geringe Schwellungsneigung linkes Knie nach körperlichen Belastungen, ansonsten Wohlbefinden und bei konsequent umgestellter Ernährung auch keine histamintypischen Beschwerden mehr. Mit den Pfeilern gezielte orthomolekulare Medizin, Ernährungsumstellung und Phytotherapie konnte eine immunsuppressive Therapie bei der erst 18-jährigen Patientin vermieden werden. Die Uniklinik hat nach dem beschriebenen Verlauf im September 2014 ihre Therapieempfehlung mit Chloroquin für die junge Patientin zurückgezogen.


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Fazit

Die angefügte Kasuistik einer Patientin mit erfolgreich behandelter „undifferenzierter Kollagenose“ zeigt exemplarisch wiederholt erfolgreiches komplementäres Vorgehen bei rheumatischen Erkrankungen. Diese kombinierte Strategie aus Ernährungsumstellung, orthomolekularer Medizin und Phytotherapie (neben Weihrauch und Mariendistel auch grüner Tee, Resveratrol, Curcumin) ist diagnostisch wie therapeutisch relativ kostengünstig, basiert auf stabilen wissenschaftlichen Daten und sollte noch viel mehr chronisch (autoimmun) Erkrankten zukommen. Weitere diagnostische und therapeutische Überlegungen sind anzustellen, wenn diese Basisstrategie nicht greift.


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Stephan Wey, Jahrgang 1966, seit 2002 in Lauf als hausärztlicher Internist mit den Schwerpunkten Ernährung, orthomolekulare Medizin, komplementäre Onkologie und Hyperthermie niedergelassen. Regelmäßige Vortragstätigkeit, Vorstandsmitglied der EHK und DGHT.

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Interessenkonflikte: Der Autor erklärt, dass keine wirtschaftlichen oder persönlichen Verbindungen bestehen.

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Korrespondenzadresse

Dr. med. Stephan Wey
Facharzt für Innere Medizin
Naturheilverfahren, Palliativmedizin, Notfallmedizin
Laufbachstr. 38
77886 Lauf

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Abb. 1 Aufenthalte im Freien mit Sonnenexposition fördern die Vitamin-D-Synthese. Die Bedeutung des Hormons für das Immunsystem ist inzwischen in zahlreichen Studien belegt. © shutterstock; nach­gestellte Situation
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Abb. 2 Boswelliaextrakt wird aus dem Gummi­harz des Weihrauchbaums (Boswellia serrata oder sacra) gewonnen. Es wirkt antiödematös und anti­phlogistisch. © Günther Ciupka/TVG