Z Orthop Unfall 2015; 153(03): 335-356
DOI: 10.1055/s-0035-1545983
Refresher Orthopädie und Unfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pilonfrakturen

Pilon Fractures
U. Schweigkofler
Abteilung für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie, BG-Unfallklinik Frankfurt am Main
,
S. Benner
Abteilung für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie, BG-Unfallklinik Frankfurt am Main
,
R. Hoffmann
Abteilung für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie, BG-Unfallklinik Frankfurt am Main
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Publication Date:
26 June 2015 (online)

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Zusammenfassung

Frakturen des Pilon tibiale gehören zu den seltenen, aber schweren Extremitätenverletzungen, sie sind eine Domäne der operativen Therapie. Aufgrund des in der Regel erheblichen begleitenden Weichgewebsschadens ist ein zweizeitiges Vorgehen mit initialer Fixateur-Anlage und Fibulaosteosynthese „State of the Art“. Erst nach ausreichender Konsolidierung des Weichgewebsmantels wird in einem zweiten Schritt die finale Osteosynthese mit Spezialimplantaten durchgeführt. Definitionsgemäß zählen Frakturen des gelenktragenden Anteils der distalen Tibia, also B3- und C1–C3-Frakturen nach AO-Klassifikation, zu den o. g. Verletzungen. Kanten- und Fragmentausbrüche werden nicht den Pilonfrakturen zugeordnet. Neben dem klassischen Unfallmechanismus des High-Energy-Traumas, wie der Sturz aus großer Höhe oder der Verkehrsunfall, können auch Rotationstraumata, wie sie z. B. beim Skifahren auftreten, zu Pilonfrakturen führen. Letztere können aufgrund des weniger kompromittierten Weichgewebes unter Umständen einzeitig operativ versorgt werden. Das oft unbefriedigende Ausheilungsergebnis ist multifaktoriell zu sehen und hängt maßgeblich von der Schwere des Traumas, dem initialen Weichgewebsschaden und der exakten Rekonstruktion der Gelenkfläche ab.

Abstract

Pilon fractures are uncommon, representing approximately 5–10 % of all lower limb fractures. Pilon fractures are often associated with serious soft tissue injuries resulting in initial external fixation followed by internal fixation once the condition of the soft tissues has improved. Articular distal fractures of the tibia are classified as B3, C1, C2 and C3 fractures according to the AO Classification. Pilon fractures are usually the result of a high energy trauma. A low energy trauma such as a twisting injury of the ankle can also lead to a pilon fracture. Such low energy mechanisms of injury are rarely associated with significant soft tissue injury and can be immediately fixated internally. Pilon fractures are often associated with an unsatisfactory healing response. This is a result of a combination of factors including the severity of the trauma, the extent of the initial soft tissue injury and the accuracy of the articular surface reconstruction.