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DOI: 10.1055/s-0035-1550378
Insulinpflichtiger Diabetes – 10 Jahre Erfahrung mit dem schnellsten Insulin
Publication History
Publication Date:
04 May 2015 (online)
Kurzwirksame Insuline unterscheiden sich darin, wie schnell ihre Wirkung eintritt und wie lange sie anhält. Insulinglulisin wirkt am schnellsten und am kürzesten und kommt damit der physiologischen Funktion des Insulins beim Gesunden am nächsten. Eine zinkfreie Formulierung ermöglicht diesem Insulinanalogon eine schnellere Resorption, da Zink das Dissoziationsverhalten von Insulin im Unterhautfettgewebe beeinflusst und eine gewisse Depotwirkung verursacht.
Rund 10 Jahre steht Insulinglulisin (Apidra®) zur Insulintherapie für Typ-1- und Typ-2-Diabetiker zur Verfügung. Die Vorteile liegen in der hervorragenden Beeinflussung der postprandialen Blutzuckerwerte, der geringen Hypoglykämieneigung und, wegen der ultraschnellen Wirkung, dem Entfallen des Spritz-Ess-Abstands. Aufgrund der guten Dokumentation ihrer klinischen Wirkung sind kurzwirksame Mahlzeiteninsuline und insbesondere Insulinglulisin, in der Therapie des Diabetes mellitus, so Prof. Hellmut Mehnert, München, auf einer Pressekonferenz, mehr denn je „en vogue“.
Die intensivierte Insulintherapie (ICT) als Fortführung der basalunterstützten oralen Therapie (BOT) hat unbestritten Vorteile bei der Therapie des Typ-2-Diabetes, so Prof. Martin Pfohl, Duisburg, ihr Nachteil liegt in einem erheblichen Mehraufwand und in einer psychologischen Barriere. Mit der Intensivierung der BOT-Therapie durch zusätzliche Gabe von Insulinglulisin, so die Ergebnisse der OPAL Studie, konnte erstmals gezeigt werden, dass eine zusätzliche Gabe eines Mahlzeiteninsulins zur signifikanten HbA1c-Reduktion führte und zwar unabhängig vom Injektionszeitpunkt (Frühstück oder Hauptmahlzeit).
Gleichzeitig war die Rate an Unterzuckerungen gering und gleichwertig, egal zu welchem Zeitpunkt das Mahlzeiteninsulin gespritzt wurde. In einer eigenen Untersuchung, einem nicht-interventionellen Vergleich der Intensivierung der BOT-Therapie mit Insulinglulisin oder der SIT-Therapie mit Insulinglulisin plus Basalinsulin in der sogenannten PARTNER-Studie, kam es zu vergleichbaren Absenkungen des Nüchternblutzuckers, des HbA1c-Wertes sowie der Erreichung der Zielwerte HbA1c ≤ 7. Die Studienergebnisse zeigen, dass mit Insulinglulisin quasi ein stufenweiser Aufbau einer intensivierten Insulintherapie möglich ist.
Auch bei Kindern ist Insulinglulisin sicher und mit niedrigem Hypoglykämierisiko einsetzbar, so die Ergebnisse der OCAPI-Studie bei pädiatrischen Typ-1-Diabetikern mit Indikation für eine intensivierte Insulintherapie. Demnach lag die Rate schwerer Hypoglykämien mit Insulinglulisin bei 0,066 Ereignissen/Patientenjahr und damit im unteren Bereich der für pädiatrischen Patienten publizierten Werte von 0,048–0,84 Ereignissen pro Patientenjahr.
Richard Kessing, Zeiskam
Quelle: Pressekonferenz: „10 Jahre Insulinglulisin: Stellenwert in der Insulintherapie.“ am 17.2.2015 in Königsstein. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin
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