Journal Club AINS 2015; 4(3): 112-113
DOI: 10.1055/s-0035-1565016
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Publication Date:
30 September 2015 (online)

„Brain Freeze“ – Wenn das Gehirn kurz „einfriert“

Neurologen der Universitätsklinik Halle /Saale untersuchen den sog. Eiscreme-Kopfschmerz („Brain Freeze“): Dabei empfinden Betroffene einen kurzen Schmerz im Kopf, und das Gehirn fühlt sich wie eingefroren an. Auslöser sind kalte Substanzen am Gaumen. In der Klinik und Poliklinik für Neurologie (Prof. Stephan Zierz) wird diese Form von Kopfschmerz in mehreren Studien näher untersucht.

„So wie beim Eiscreme-Kopfschmerz treten auch bei der Migräne mit Aura Veränderungen des Blutflusses im Gehirn auf“, sagt der beteiligte Assistenzarzt Ole Hensel. Für die Studie haben die Forscher eine spezielle Kopfhalterung entwickelt, die mit mehreren Ultraschallsonden den Blutfluss misst. Im Unterschied zu anderen Studien fanden die Forscher hier einen verstärkten Blutfluss bei Kältereiz. Außerdem entdeckten sie, dass 4 °C kaltes Wasser eher den Schmerz auslöst als ein einzelner Eiswürfel. Ausgangspunkt der Studien war eine „Jugend forscht“-Arbeit, die u. a. die Häufigkeit des Eiscreme-Kopfschmerzes bei Schülern, Eltern und Lehrern einer Schule untersuchte. Dabei konnte erstmals eine familiäre – möglicherweise genetische – Veranlagung nachgewiesen werden. Darüber hinaus scheinen Kinder den Eiscreme-Kopfschmerz besser zu kennen. „Das könnte daran liegen, dass Erwachsene möglicherweise vorsichtiger beim Konsumieren kalter Lebensmittel sind und die Einnahmegeschwindigkeit eine Rolle zu spielen scheint“, erklärt Prof. Zierz. rnj

Nach einer Mitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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