Hintergrund:
Die Versorgung von Patienten und ihren Zugehörigen in der stationären spezialisierten
Palliativversorgung (SSPV) und die Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team
stellen hohe Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeiter. Die vorliegende Untersuchung
exploriert erforderliche teambezogene und individuelle Kompetenzen in der SSPV aus
Mitarbeiterperspektive.
Methoden:
Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden 17 Mitarbeiter einer universitären Palliativstation,
die seit fünf Jahren besteht und sich in einer Konsolidierungsphase befindet, interviewt.
Die Interviews wurden mit Angehörigen unterschiedlichen Berufsgruppen (Ärzte, Pflegekräfte,
psychosoziales Team, Seelsorger) leitfadengestützt durchgeführt, aufgezeichnet, wortwörtlich
transkribiert und pseudonymisiert. Die Datenauswertung erfolgte entlang der Qualitativen
Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse:
Die Mitarbeiter waren überwiegend weiblich (71%) und über 41 Jahre alt (65%), knapp
die Hälfte hatte mehr als fünf Jahre Berufserfahrung in der Palliativversorgung (47%).
Als teambezogene Kompetenzen wurden Fähigkeiten zur (inter-)professionellen Kommunikation,
Feedback und Responsivität, Kritikfähigkeit, Anerkennung individueller Ressourcen
und Belastungsgrenzen, Fähigkeit zur Reflexion von Rollen, Verantwortlichkeiten und
gemeinsamen Zielen, Strategien im Umgang mit Sterben und Tod sowie gegenseitiges Vertrauen
genannt. Als individuelle Kompetenzen wurden Kommunikationsfähigkeiten, Empathievermögen,
Abgrenzungs- und Selbstfürsorgekompetenz, Teamfähigkeit und Reflexionsfähigkeit identifiziert.
Kommunikative Fähigkeiten wurden am häufigsten als teambezogene und individuelle Schlüsselkompetenz
genannt.
Schlussfolgerung:
Für einen hohen Versorgungsstandard in der SSPV sind vielfältige Kompetenzen erforderlich.
Die Ergebnisse unterstreichen die Relevanz von Angeboten sowohl zur individuellen
als auch interprofessionellen und teambezogenen Weiterentwicklung.