Todesanzeigen in Zeitungen üben oft eine besondere Faszination auf viele LeserInnen
aus. In den letzten Jahren hat sich dieses Genre sehr verändert. Waren bis in die
neunziger Jahre die Anzeigen überwiegend von der Gestaltung und Wortwahl „festgeschrieben“
und uniform, fallen heute viele durch besondere Originalität und Individualität auf,
um den Verstorbenen hervorzuheben. Andererseits gibt es auch die sog. „anonymen Todesanzeigen“
und viele, in denen – abgesehen vom schwarzen Rand – sich kein Wort über Sterben und
Tod findet. Wir zeigen anhand von Beispielen diesen Wandel in der Kultur der Todesanzeigen
auf und analysieren den heutigen Sprachgebrauch.