Die Analyse und Beschreibung des Gesundheits- und Krankheitsprofils der Bevölkerung
ist die Voraussetzung für eine frühzeitige Identifikation von Interventionsbedarfen.
Im Rahmen einer Kooperation des Gesundheitsamtes Düsseldorf und des Zentralinstituts
für die kassenärztliche Versorgung werden Diagnose- und Leistungsinformationen aus
vertragsärztlichen Abrechnungsdaten des Jahres 2014 auf Ebene der 166 Düsseldorfer
Sozialräume ausgewertet. Die sozialräumliche Gliederung Düsseldorfs wurde 1997 durch
das Jugendamt und das Amt für Wahlen und Statistik erarbeitet und grenzt, unabhängig
von administrativen Grenzen, sozial homogene Gebiete voneinander ab.
Pro Sozialraum werden Prävalenzen von 60 Erkrankungen und die Inanspruchnahme von
Früherkennungsleistungen ermittelt. Zur besseren Übersicht werden Indikatoren mit
ähnlichen räumlichen Mustern und inhaltlicher Ähnlichkeit zu Gruppen zusammengefasst.
So lassen sich gleichzeitig auftretende Erkrankungen identifizieren, die möglicherweise
kausal zusammenhängen. Interventionen könnten dann auf das Gesamtpaket abzielen.
Folgende Indikatorgruppen ergeben sich: ungesunder Lebenswandel, Depression und Angsterkrankungen,
Sucht: Tabak & Alkohol, Sucht: Drogenmissbrauch, Vorsorge bei Frauen, psychische Erkrankungen
bei Kindern. Für einige der Gruppen kann ein Zusammenhang mit der sozialen Lage festgestellt
werden. Als Zusatzinformation werden die am stärksten betroffenen Alters- und Geschlechtsgruppen
ermittelt.
Die Ergebnisse sollen Akteuren des Gesundheits- und Sozialwesens Einblicke in das
Gesundheits- und Krankheitsgeschehen der Bevölkerung geben und mögliche Handlungsbedarfe
aufzeigen. Zugeschnitten auf bestimmte Bevölkerungsgruppen können daraus Interventionsmaßnahmen
abgeleitet werden. Die kleinräumigen Informationen bieten die Möglichkeit, Maßnahmen
räumlich gezielt einzusetzen. Die Analyse soll regelmäßig wiederholt werden, so dass
auf lange Sicht ein Monitoring und eine Evaluation der Interventionen möglich sein
sollte.