Fragestellung:
Wie muss eine schulärztliche Untersuchung in Verbindung mit Elternbefragungen zur
Erfassung relevanter gesundheitlicher Ressourcen und Risiken von Drittklässler*innen
konzipiert sein und wie gelingt deren Umsetzung im Rahmen des Modellvorhabens GrundGesund?
Methode:
Die schulärztliche Untersuchung und die Elternbefragung wurden auf Basis vorhandener
Reihenuntersuchungen und repräsentativer Surveys in enger Abstimmung mit Expert*innen
entwickelt. Neben einer umfangreichen Elternbefragung wurde eine Untersuchung der
Kinder in der Grundschule durch den KJGD durchgeführt. Jedes Kind erhielt eine individuelle
Rückmeldung sowie die Schulen einen Schülergesundheitsbericht.
Ergebnisse:
1.303 Schüler*innen nahmen an den schulärztlichen Untersuchungen teil (Response: 60,8%).
Nach Einschätzung der Eltern war die subjektive Gesundheit bei 75,8% der Kinder ausgezeichnet/sehr
gut. Im Bereich der psychischen Auffälligkeiten waren Verhaltensauffälligkeiten (24,6%)
und Probleme mit Gleichaltrigen (22,2%) die häufigsten Probleme bei den Schüler*innen.
Bei 11,6% der Kinder wurde in der schulärztlichen Untersuchung eine Sehschwäche festgestellt.
Des Weiteren bestanden bei ca. 8% der untersuchten Kinder Auffälligkeiten in der Motorik
sowie Haltungs- und Fußanomalien. Die Ergebnisse zeigen zum Teil erhebliche Unterschiede
in der Gesundheit bzw. bei den gesundheitlichen Risiken nach Bildungsstatus der Eltern
und Migrationshintergrund.
Diskussion:
Die ermittelten Daten lieferten eine Fülle von Anknüpfungspunkten zur Förderung der
Gesundheit der Grundschulkinder und der Lebenswelt Grundschule. Auf Basis der Ergebnisse
konnten schulspezifische gesundheitsförderliche Aktivitäten entwickelt und durchgeführt
werden.