Summary
It is widely known that the systemic blood coagulation mechanism is often activated
in malignancy, leading to an increased incidence of vascular thromboses in patients
with cancer. It is not widely appreciated, however, that products of the coagulation
mechanism may also support tumor growth and dissemination. Interest in this approach
to cancer therapy has surged recently because of mounting evidence that the familiar
anticoagulant drug, heparin, may impede tumor progression. Heparin has the capacity
to modify angiogenesis, growth factor and protease activity, immune function, cell
proliferation and gene expression in ways that may block malignant dissemination.
Clinical trials in which heparin has been administered to a broad spectrum of patients
to prevent or treat thrombosis have unexpectedly shown improvement in survival in
the subset of patients with malignancy entered to these studies. Meta-analyses of
clinical trials comparing unfractionated (UF) versus low molecular weight (LMW) heparin
treating venous thromboembolism suggest that there may be substantial improvement
in cancer outcome in patients with malignancy randomized to receive LMW heparin. These
findings provide a rationale for definitive clinical trials of LMW heparin in cancer,
and the results of several such studies that are currently underway are awaited with
interest.
Zusammenfassung
Man weiß, dass maligne Erkrankungen häufig mit einer Aktivierung der systemischen
Blutgerinnung einhergehen, was bei Krebspatienten zu einer erhöhten Inzidenz von Gefäßthromben
führt. Wenig bekannt ist dagegen, dass Produkte der Blutgerinnung auch das Wachstum
und die Dissemination von Tumoren fördern können. Diese Tatsache wurde wiederholt
in Tiermodellen deutlich, in denen Antikoagulanzien das Tumorwachstum und die Metastasierung
verzögerten. Die Beobachtungen am Modell gaben Anlass zu Studien mit oralen Antikoagulanzien
beim Menschen, die bei bestimmten Tumorarten vielversprechende frühe Resultate lieferten.
Das Interesse an diesem Ansatz der Krebstherapie hat in neuerer Zeit aufgrund der
sich mehrenden Hinweise, dass das bekannte Antikoagulans Heparin eine Tumorprogression
verhindern könnte, zugenommen. Heparin vermag Angiogenese, Wachstumsfaktor- und Proteaseaktivitäten,
Immunfunktion, Zellproliferation und Genexpression derart zu modifizieren, dass die
Dissemination des Malignoms blockiert werden könnte. Klinische Studien, in denen Heparin
an ein breites Patientenspektrum als Thromboseprophylaxe oder -therapie verabreicht
wurde, haben unerwartet eine Verbesserung der Faktors »Überleben« bei denjenigen Patienten
der Studien gezeigt, die an einer malignen Erkrankung litten. Eine Meta-Analyse klinischer
Studien, die unfraktioniertes (UF) und niedermolekulares Heparin (NMH) bei der Behandlung
von venösen Thromboembolien verglichen, deutet an, dass es bei Krebs-Patienten, die
NMH erhielten, zu einem wesentlich günstigeren Verlauf der malignen Erkrankung kommen
könnte. Diese Befunde bieten die Grundlage für definitive klinische Studien zu NMH
an Krebs-Patienten. Die Ergebnisse mehrerer solcher derzeit laufender Studie werden
mit Interesse erwartet.
Keywords
Cancer - anticoagulant treatment - heparin
Schlüsselwörter
Krebs - antikoagulatorische Therapie - Heparin