Die nicht-invasive Erfassung der Größe des Herzens und der einzelnen Herzkammern benutzt
unterschiedliche Methoden, deren Ergebnisse durchaus unterschiedlich zu bewerten sind.
Die Gesamtherzgröße kann röntgenologisch mit der 2-Ebenen-Herzvolumenbestimmung erfaßt
werden. Diese korreliert jedoch nicht zuverlässig mit der Größe der einzelnen Herzkammern.
Auch mit der Echokardiographie kann die Kammergröße nicht immer verläßlich bestimmt
werden, vor allem nicht unter krankhaften Bedingungen. Wohl aber liefert diese Technik
gute Ergebnisse bei der Bestimmung der Kammerwanddicke. Bisher sind jedoch sichere
Hochrechnungen auf das Herzkammergewicht bzw. die Muskelmasse der linken Herzkammer
nicht hinreichend genau. EKG und Vektorkardiographie sind allgemein nur als bestenfalls
halbquantitative Methoden zur Erfassung von Hypertrophie und gar nicht zur Erkennung
der Kammervolumina geeignet. Neuere, rechner-gestützte Techniken erlauben aber aus
dem orthogonalen Frank-Ableitungssystem für bestimmte Fälle recht zuverlässige Abschätzungen
der Muskelmasse des hypertrophierten linken Ventrikels. Eine derartige Technik wird
besprochen. Regionale Kontraktionsstörungen und Störungen der myokardialen Kontraktilität
insgesamt sind nicht-invasiv nur relativ ungenau zu erfassen. Die Kymographie erkennt
nur die seitliche Wandpartie. Die Echokardiographie erfaßt auch bei guter 2-dimensionaler
Technik nur selten die Region der Herzspitze. Systolische Zeitintervalle und Radionuklid-minimale
Transitzeiten sind von begrenzter Aussage geblieben. Über den Wert der EKG-gesteuerten
Computertomographie können heute noch keine sicheren Aussagen gemacht werden. Zur
Zeit ist den nuklearmedizinischen Verfahren der Herzbinnenraum- und der Myokardszintigraphie
eine besondere Entwicklungsmöglichkeit zuzumessen.
Non-invasive assessment of heart and chamber size employs various techniques which
yield different information. Overall size as estimated by biplane chest roentgenogram
in the upright or - better - supine position is a valuable quantitative method. Correlation
with individual chamber size is, however, only fair. Information on wall thickness
can currently be obtained only by ultrasound echocardiography. ECG and vectorcardiography
as a means for determining ventricular hypertrophy have remained semi-quantitative
techniques, but can probably be developed into more quantitative information by means
of computer analysis. A method of predicting left ventricular muscle mass using the
Frank orthogonal lead system is described. Regional disorders of contraction and contractility
have been difficult to assess non-invasively. Kymographie techniques describe only
motion of the lateral wall. Ultrasound techniques, even using a two-dimensional approach,
rarely include the ventricular apical region. Systolic time intervals and radionuclide
minimal transit times have remained of limited importance. The value of ECG-gated
computertomography cannot be assessed as yet. The greatest promise can be expected
from radionuclide techniques with gated blood pool scanning and myocardial scintigraphic
techniques.