Nervenheilkunde 2011; 30(03): 158-163
DOI: 10.1055/s-0038-1627782
Psychoonkologie
Schattauer GmbH

Palliative und spirituelle Aspekte der psychosozialen Onkologie

Palliative and spiritual aspects of psycho-social oncology
P. Heußner
1   Psycho-Onkologie der Medizinischen Klinik III, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern
,
E. Frick
2   Professur für Spiritual Care, Interdisziplinäres Palliativmedizinisches Zentrum der Universität München
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Publication History

Eingegangen am: 26 September 2010

angenommen am:. 18 October 2010

Publication Date:
23 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Spiritual Care und palliative Care machen sowohl auf Seiten des Patienten als auch des therapeutischen Teams eine mehrdimensionale Blickweise erforderlich, die die Grenzen des rein Somatischen überschreitet. Ihnen gemeinsam ist die Sorge für den Betroffenen – eine Perspektive, die der Medizin immanent sein könnte, aber nicht immer als selbstverständliche, nicht zu delegierende Aufgabe angesehen wird. Dabei gilt der Grundsatz der Subsidiarität: Priorität haben immer die Bewältigungsressourcen des Patienten und seines Umfeldes, die von den professionell und ehrenamtlich Helfenden unterstützt werden. In der Herausforderung dieses Arbeitsumfeldes geraten die Professionellen unweigerlich in die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit des Lebens, den damit verbundenen existenziellen Ängsten und den eigenen Widerständen. Diese Auseinandersetzung mit der Unheimlichkeit des Lebensendes, ihr respektvoll zu begegnen und nicht angstvoll zu verdrängen, kann im positiven Sinne als Burnout-Prophylaxe wirksam werden.

Summary

Spiritual care and palliative care necessitate a multidimensional perspective of professionals and patients exceeding the somatic point of view. The common ground is the care for patients, which is part of medical doctors´ self-concept and should not be delegated. The principle of subsidiary commands respect to the resources of the patient and his social network. Professionals and volunteers can give only support to solve problems. Dealing with psycho-oncology, spiritual care and palliative care poses a big challenge. It demands a strong self reflection about the own mortality and the own resistances facing the finitude. The deep involvement of the uncanny of the end of life brings the chance of burn-out prophylaxis.