Methods Inf Med 1963; 2(04): 129-134
DOI: 10.1055/s-0038-1636214
Original Article
Schattauer GmbH

Die Planung therapeutischer Untersuchungen bei den chronisch rheumatischen Erkrankungen [*)]

THE PLANNING OF THERAPEUTIC TRIALS IN CHRONIC RHEUMATIC DISORDERS
B. Schuler
1   Aus dem Landesbad Aachen, Rheumaklinik der L.V.A. Rheinprovinz (Chefarzt: Prof. Dr. med. Bruno Schuler)
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Eingegangen: 24 October 1961

Publication Date:
19 February 2018 (online)

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Bei der Planung eines therapeutischen Versuches bei den chronisch rheumatischen Erkrankungen bestimmt die voraussichtliche Wirkung des Medikamentes oder des Heilverfahrens, das geprüft werden soll, sowohl die Auswahl der Kranken als auch die für seine Prüfung geeigneten Methoden und die “Wahl der Beurteilungsmerkmale.

Zur Prüfung dürfen nur sorgfältig abgegrenzte Krankheitsbilder in geeigneten Krankheitsstadien herangezogen werden. Sie sollen nicht nur in der Ausprägung der Symptome, sondern auch in der Prognose des Krankheitsverlaufs vergleichbar sein.

Krankheitsstadien mit starkem Wechsel der Krankheitserscheinungen müssen in Kollektiven geprüft werden, deren Zusammensetzung nicht durch willkürliche Auswahl bestimmt sein darf. Auch bei chronisch sich längere Zeit hinziehenden Krankheitsbildern kann man zur Ausschaltung von Remissionen oder Spontanbesserungen auf den Gruppenvergleich nicht verzichten. Er muß aber durch eine kritische kasuistische Bearbeitung jedes Krankheitsbildes ergänzt werden.

Die Kriterien einer therapeutischen Wirkung müssen so gewählt werden, daß sie die Symptome, die durch das Heilmittel verändert werden, möglichst gut zahlenmäßig erfassen. Sie müssen so häufig notiert werden, daß der Verlauf der Prüfung in allen Phasen kontrolliert werden kann.

Nur wenn die Beurteilungsmerkmafe das rheumatische Krankheitsgeschehen und seinen Verlauf unter der Einwirkung des zu prüfenden Heilverfahrens richtig und vollständig erfassen, ist das Ergebnis der Prüfung stichhaltig.

In the planning of a therapeutic trial in chronic rheumatic disorders the presumable effect of the drug or the procedure that is to be investigated determines the choice of the appropriate patients, the methods that are suitable for the test and the selection of the characteristics on which they are to be judged.

For therapeutic trials only carefully defined disease patterns in suitable stages of evolution should be taken into consideration. They should be comparable not only in their symptomatology but also in their prognosis.

Disease stages with unsteady manifestations must be tested in groups that closely resemble each other. Also in the investigation of chronic stages, because of remissions or spontaneous improvement, group comparisons cannot be avoided, but here this method should be completed by a critical casuistry of the clinical manifestations.

The criteria for a therapeutic action must be so chosen that, as far as possible, the symptoms that are changed by the drug are expressible in numerical quantities. They must also be so frequently quoted that the course of the test can be checked in all its phases.

Only when the characteristics on which the rheumatic disorder is to be judged and its course under the influence of the agent to be tested are correctly and completely comprehended, is the result of the investigation sufficiently sound.

*) Nach einem Vortrag auf dem Internat. Seminar für medizinische Dokumentation und Statistik, Berlin, 10.-28. Okt. 1981