CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S148-S149
DOI: 10.1055/s-0038-1640225
Abstracts
Otologie: Otology

Triphasische Pulse reduzieren Fazialisnervstimulation in CI-Nutzern: Intra- und postoperative elektromyographische Daten

Y Adel
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
A Bahmer
2   Universitätsklinikum, Würzburg
,
T Stöver
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
,
U Baumann
1   Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Fazialisnervstimulation (FNS) tritt bei Cochleaimplantat-(CI-)Nutzern als unerwünschter Nebeneffekt vor. Stimulation mit triphasischen Pulsen zeigte eine Reduktion von FNS, jedoch wurde der klinische Vorteil bisher nicht quantifiziert. In dieser Studie wurden elektromyographische (EMG) Daten intra- und postoperativ bei CI-Nutzern gemessen.

    Methoden:

    Postoperative EMG-Daten wurden bei wachen CI-Nutzern (n = 4) durchgeführt. Klebeelektroden wurden an m. orbicularis oris und oculi angebracht. Stimuli waren 1 ms-, 100 pps-Pulsfolgen mit Pulsdauer von 100µs. Sie hatten entweder symmetrische, kathodischführende biphasische oder triphasische Pulsformen. Intraoperative EMG-Messungen wurden bei Patienten unter Vollnarkose nach Cochleaimplantation durchgeführt (n = 5). Subkutane Elektroden wurden an obengenannten Muskeln angebracht. Stimuli waren 1 ms-, 100 pps-Pulsfolgen mit Pulsdauer von 150µs. Sie hatten entweder symmetrische, biphasische oder triphasische Pulsformen verschiedener Polaritäten.

    Ergebnisse:

    Postoperative EMG-Daten hatten hohe Variabilität, dennoch zeigten individuelle Input-Output-(IO-)Funktionen relativ kleinere Stimulationspegeln bei triphasischer Stimulation, um vergleichbare FNS bzw. EMG-Amplituden hervorzurufen. Intraoperative EMG-Daten bestätigten diese Erkenntnis und suggerierten Polaritätsabhängigkeit, wo der Effekt für anodisch- im Vergleich zur kathodischführenden Stimulation vermindert war.

    Schlussfolgerung:

    Triphasische Pulse können effektiv FNS bei CI-Nutzern reduzieren, was durch einen bzgl. biphasischer Stimulation kleineren Gradient der EMG IO-Funktion erreicht wird. Der Effekt könnte durch Unterschiede in der räumlich-zeitlichen Ausbreitung des elektrischen Feldes erklärt werden, was in zukünftigen Studien untersucht werden soll.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Youssef Adel
    Univ. HNO-Klinik,
    Theodor-Stern-Kai 7, 60590,
    Frankfurt/M.

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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