Einleitung:
Aufgrund der Elektrodenentwicklung und der chirurgischen Erfahrung steht das CI auch
Patienten mit Innenohrdysplasie zur Verfügung. Allerdings müssen bei den Erwartungen
an das Sprachverstehen eventuell Abstriche gemacht werden. In der vorliegenden retrospektiven
Studie werden alle Patienten untersucht, die bei Bogengangsaplasie eine CI Versorgung
erhielten.
Methode und Material:
Es wurden 22 Patienten, die sich mit einer Bogengangsaplasie vorstellten und implantiert
wurden retrospektiv untersucht. 89% der Patienten sind von einem CHARGE Syndrom betroffen
und führen in ihrem Krankheitsbild somit auch eine geistige Behinderung. Es wurden
sowohl die radiologischen Daten prä- und postoperativ und die audiologischen Daten
gesammelt und untersucht. Die Sprachtestdaten wurden subsummiert und nach der CAP-Skala
bewertet.
Ergebnisse:
Die überwiegende Zahl an Patienten konnte erfolgreich mit einer geraden Elektrode
(Nucleus Straight Elektrode) versorgt werden. Alle Patienten haben ein Hörvermögen
entwickelt, das in den CAP Klassen 1 – 6 liegt. Nicht in jedem Fall ist die Performance
mit der Anatomie der Cochlea und der relativen Lage der Elektrode zur potentiellen
Nervenlage zu erklären. Es liegt sich ein große Streuung der Ergebnisse.
Schlussfolgerung:
Grundsätzlich ist eine CI Versorgung bei Patienten mit Charge Syndrom und Bogengangsaplasie
zu empfehlen. Die akustische Wahrnehmung alleine stellt eine erhebliche Erleichterung
im kognitiven Therapie-Konzept dar. Weitere Untersuchungen sollten erfolgen um eine
tatsächliche Aussage über den Verlauf von entwicklungsverzögerter kognitiver Leistung
bezüglich des Outcomes mit CI treffen zu können, und ob sich dieses als ein ungünstiger
prognostischer Faktor darstellt.