Einleitung:
Tubenfunktionsstörungen sind häufig geklagte Beschwerden. Es existiert kein Goldstandard
der Tubenfunktionsprüfung. Etablierte Verfahren sind die Tubenmanometrie (TM) und
die Druckkammeruntersuchung (DK).
Methoden:
In einer retrospektiven Studie wurden alle Patienten berücksichtigt, die vom 01.06.2016
bis 15.10.2017 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universitätsmedizin Mainz aufgrund
von Tubenfunktionsstörung mittels DK und TM untersucht wurden. Patienten mit Interventionen
am Trommelfell oder der Tuba auditiva wurden ausgeschlossen. Das Ergebnis der TM wurde
Anhand des ETS-7-Scores erfasst, das Ergebnis der DK wurde in 5 Kategorien unterteilt:
klaffende Tube, Mittelohrrestdruck, keine Öffnung, verzögerte Öffnung, regelrechte
Öffnung. Ziel der Studie war der Vergleich der Funktionsmessung mittels DK und TM.
Ergebnisse:
Es konnten 17 Patienten (34 Ohren) eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter betrug
48,8 Jahre. Die Mehrheit der Patienten (69%) war weiblich. Eine subjektive Belüftungsstörung
des Ohres lag bei 47,1% einseitig und bei 52,9% beidseits vor.
Mit der DK alleine konnten 16 und mit der TM 11 erkrankte Ohren detektiert werden.
Bei 9 erkrankten Ohren fanden sich übereinstimmende Befunde beider Verfahren. Das
subjektiv erkrankte Ohr stimmte bei 47,1% der Ohren mit dem objektiven Befund der
DK und bei 27,0% mit dem der TM überein. Bei 23,5% zeigte das subjektiv betroffene
Ohr übereinstimmend pathologische Werte in der TM und der DK.
Schlussfolgerungen:
Eine Tubenbelüftungsstörung kann durch beide Messmethoden diagnostiziert werden. Die
DK erlaubt durch die dynamische Messung eine zuverlässigere Diagnosestellung. Grundsätzliches
Problem der objektiven Methoden bleibt die geringe Sensitivität und Spezifität.