Thromb Haemost 1965; 14(03/04): 519-544
DOI: 10.1055/s-0038-1654888
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Schattauer GmbH

Zur intravasalen Streptokinase-induzierten Thrombolyse bei der Maus Vitalmikroskopische und gerinnungsphysiologische Beobachtungen

M Martin
1   Anatomischen Institut der Universität Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr.J.Staubesand) und der Medizinischen Universitätsklinik, Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. L. Heilmeyer)
,
V Hiemeyer
1   Anatomischen Institut der Universität Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr.J.Staubesand) und der Medizinischen Universitätsklinik, Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. L. Heilmeyer)
,
H Rasche
1   Anatomischen Institut der Universität Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr.J.Staubesand) und der Medizinischen Universitätsklinik, Freiburg i.Br. (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. L. Heilmeyer)
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Publication Date:
27 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

1. Eine Versuchsanordnung, die es gestattet, auf elektrischem Weg Mikrothromben in den Ohrvenen der Maus zu setzen, ihre Rückbildung unter Zufuhr verschiedener thrombolytisch wirkender Medikamente vitalmikroskopisch zu verfolgen und photographisch festzuhalten, wurde beschrieben.

2. Gerinnungsphysiologische Untersuchungen des fibrinolytischen Potentials der Maus (Streptokinase-Resistenztest, Rinderfibrinplattentest und Thrombelastogramm) ergaben im Vergleich zum Menschen verhältnismäßig geringe streptokinase-induzierbare fibrinolytische Aktivitäten bei deutlicher Vermehrung der Inhibitoren.

3. Wurden die fibrinolytischen Faktoren der Maus durch Injektion von zitriertem Humanplasma angehoben, so war es möglich, die venösen Thromben im Ohr der Maus in 69 bis 85 % bei insgesamt 45 Tieren durch Streptokinasezufuhr vollständig aufzulösen. Dieses Ergebnis war im Vergleich mit einer unbehandelten Kontrollgruppe statistisch signifikant.

4. Die Beobachtung des Lysevorgangs unter dem Vitalmikroskop erlaubte Aussagen über morphologische Veränderungen am Thrombus während der Streptokinasebehandlung in vivo.

5. Während des gesamten intravasalen Thrombolyse Vorgangs war, wie Paralleluntersuchungen zeigten, auf Grund des besonders hoch liegenden Antiplasmintiters, keine freie Plasminaktivität nachweisbar.