Thromb Haemost 1963; 09(02): 436-445
DOI: 10.1055/s-0038-1654996
Originalarbeiten — Original Articles — Travaux Originaux
Schattauer GmbH

Experimentelle Beiträge zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit gerinnungsphysiologischer Untersuchungsmethoden

III. Aktivierung des profibrinolytischen Systems durch 2 verschiedene Streptokinase-Präparate und Lagerungsstabilität seiner Komponenten
A Berghoff
1   Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie in Dortmund
,
H Glatzel*
1   Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie in Dortmund
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Publication Date:
21 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

1. Zwei verschiedene Streptokinase-(SK)Präparate (Streptase-Behringwerke und Varidase-Lederle) werden im Caseinspaltungstest bezüglich ihrer das pro- fibrinolytische System aktivierenden Eigenschaften geprüft und die optimalen SK-Konzentrationen beider Präparate für diesen Test ermittelt. Bei einer erreichbaren proteolytisch-fibrinoly tischen Aktivität von 0,8 E pro ml Globulinfraktion betragen sie für Streptase ca. 93 E SK und für Varidase ca. 125 E SK pro ml Globulinfraktion. Zusätzliche Anwendung von 125 E SK (Varidase) bzw. 155 E SK (Streptase) pro ml Euglobulinfraktion führen zu einer ca. 20’°/oigen Hemmung des aktivierbaren proteolytisch-fibrinoly tischen Potentials.

2. In Form der Euglobulinfraktion kann das profibrinolytische Potential aus Plasma bis zu 8 Wochen lang bei einer Temperatur von —25° bis —30° C gelagert werden, ohne eine nennenswerte Aktivitätsminderung zu erfahren. In Zitratplasma unter den gleichen Bedingungen erleidet das Proaktivatoren-System (infolge Beeinflussung durch Inhibitoren oder durch den anschließenden Aufarbeitungsprozeß zu Globulinfraktionen) eine Aktivitätsminderung: Die ersten Phasen der Bildung des Aktivators laufen verzögert ab. Es wird an Hand der Befunde abgeleitet, daß die Kapazität des aktivierbaren Plasminogens bei der Lagerung unbeeinflußt bleibt.

* Leiter der klinisch-physiologischen Abteilung.