Hamostaseologie 1993; 13(03): 138-145
DOI: 10.1055/s-0038-1655225
Übersichtsarbeiten/Review Articles
Schattauer GmbH

Die Phlebographie in der Diagnostik der tiefen Bein- und Beckenvenenthrombose

Viola Hach-Wunderle
1   William-Harvey-Klinik Bad Nauheim, Abteilung für Innere Medizin (Chefärztin: Priv.-Doz. Dr. med. Viola Hach-Wunderle)
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 June 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

An die Qualität der Phlebogramme sind heute höchste Ansprüche zu stellen. Am besten hat sich die aszendierende Phlebographie in der entspannten Hängelage des Patienten bewährt. Die Verwendung der modernen nichtionischen Kontrastmittel, die Einführung der elektronischen Randkantenverstärkung am peripheren Venensystem und der digitalen Subtraktionstechnik in der ileokavalen Strombahn, vor allem aber die versierte Durchführung der Untersuchung entsprechen dem heutigen Standard. Diese Voraussetzungen erlauben auch den Vergleich mit der farbkodierten Duplex-Sonographie.

Die modernen Ultraschallverfahren auf der einen und die Phlebographie auf der anderen Seite lassen sich nur in der Frage »Thrombose ja oder nein« gegeneinander austauschen. Ansonsten haben sie artspezifische Vorteile und Nachteile. Sie ergänzen sich aber in den verschiedenen informativen Inhalten optimal und sollten deshalb bei entsprechender klinischer Indikation im Prinzip supplementär zur Anwendung kommen. Die Anerkennung der Phlebographie als überlegenes Referenzverfahren der Thrombosediagnostik wird heute der hohen Qualität einer modernen Duplex-Sonographie nicht mehr gerecht. Begriffe wie »Golden Standard« oder »Golden Backup« müssen deshalb gegen die Vorstellung einer »Golden Partnership« ausgetauscht werden.