Hamostaseologie 1989; 09(02): 53-65
DOI: 10.1055/s-0038-1655255
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Mikroskopische Struktur der gestörten Strömung im arteriellen und venösen

System sowie deren Bedeutung für die Lokalisation von Gefäßerkrankungen
T Karino
1   McGill University Medical Clinic, Montreal General Hospital, Montreal, Quebec (Canada)
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Publication Date:
25 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Der Verfasser hat die Strömungsmuster in verschiedenen Regionen gestörter Strömung im kardio- und zerebrovaskulären System bei Hund und Mensch mit Hilfe isolierter transparenter natürlicher Arterien und Venen untersucht und in Einzelheiten die dreidimensionale Struktur der gestörten Strömung beobachtet. Die dabei dokumentierten Details der Strömung kann man in Verbindung mit der Lokalisation von Gefäßerkrankungen im Kreislaufsystem setzen. Früher waren solche Informationen nicht verfügbar, da weder Techniken wie Angiographie oder Ultraschall-Doppler-Technik noch die modernsten und kompliziertesten diagnostischen Techniken wie Computertomographie, Positronen-Emissionscomputertomographie und Kernresonanzmessung derartige

Veränderungen erfassen. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung und essentiell für unser Verständnis der Rolle fluiddynamischer Faktoren in der Lokalisation von Gefäßerkrankungen, von Thrombose, von Atherosklerose sowie von Aneurysmen in der Zirkulation. Diese Kenntnisse, die durch die vorliegenden Untersuchungen erworben wurden, werden uns in der Zukunft nicht nur helfen, die fluiddynamischen Einzelheiten der Zirkulation beim Säuger im Zusammenhang mit der Lokalisation der Gefäßkrankheiten zu sehen, sondern auch die Ergebnisse der wichtigsten angiographischen Tests zu verstehen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse Richtlinien für die optimale Gestaltung von Strömungskanälen in künstlichen inneren Organen geben, ebenso für die Anordnung und Gestaltung von Gefäßprothesen. Beide künstliche Organsysteme sind gemeinsam mit der Problematik rascher Thrombusbildung behaftet, was auch für Gefäß- Bypass-Operationen (etwa im Koronarsystem), ebenso für andere Gefäßrekonstruktionsmaßnahmen gilt. Auch diese setzen den Patienten aufgrund abnormer Strömungsbedingungen in einigen Fällen dem Risiko postoperativer Thrombose aus.