Hamostaseologie 1995; 15(04): 210-214
DOI: 10.1055/s-0038-1655315
Übersichtsarbeit
Schattauer GmbH

Substitutionstherapie bei thrombophilen und hämophilen Diathesen

W. Schramm
1   Medizinische Klinik, Klinikum Innenstadt, Universität München (Direktor: Prof. Dr. P. C. Scriba)
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26 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Substitutionstherapie mit Blut und Plasmaderivaten wird aufgrund der Sicherheit der Therapie und der mit ihr verbundenen hohen Kosten zunehmend kritisch gesehen. Die unzweifelhaften Erfolge, z.B. in der Substitutionsbehandlung angeborener Blutungsübel wie der Hämophilie, treten zunehmend in den Schatten der Tragödie der HlV-lnfektion von Hämophilie-Patienten durch nichtvirusinaktivierte Präparate zu Beginn der 80er Jahre. Durch die Fortentwicklung der zur Verfügung stehenden Präparate und insbesondere die Entwicklung rekombinanter Faktorenkonzentrate ist allerdings von einer drastischen Erhöhung der Therapiesicherheit im Hinblick auf die Übertragung von Viruserkrankungen für die Zukunft auszugehen. Allerdings führt die zunehmende Verknappung der finanziellen Ressourcen im Gesundheitswesen immer mehr die Notwendigkeit vor Augen, eine solche Therapie unter Berücksichtigung der Lebensqualität des betroffenen Patienten aufgrund des gegebenen Kostendruckes so effektiv und rationell als möglich zu gestalten. Für die Entscheidung der Durchführung oder auch der Unterlassung einer Therapie mit Blut und Blutderivaten ist allerdings die nachgewiesene Effektivität dieser Therapie weiterhin eine wesentliche Voraussetzung.