Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S86-S87
DOI: 10.1055/s-0038-1668350
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lernkurvenanalyse für die uniportale video-assistierte thorakoskopische Lobektomie und Lymphadenektomie: Die CUSUM Studie

D Stamenovic
1   Klinik für Thoraxchirurgie, St. Vincentius Kliniken Karlsruhe
,
A Messerschmidt
2   Vidia Kliniken Karlsruhe
,
T Schneider
1   Klinik für Thoraxchirurgie, St. Vincentius Kliniken Karlsruhe
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Das Ziel der Studie ist es, die Lernkurve zur Ausführung der uniportalen video-assistierten thorakoskopischen Chirurgie (uVATS) im Rahmen von Lobektomien und Lymphadenektomien zu analysieren und mögliche Nachteile im Ergebnis während des Lernverlaufs zu evaluieren.

    Methode:

    Das ist eine prospektiv angelegte Studie, welche 52 Patienten einschließt, bei denen eine uVATS Lobektomie von einem einzelnen Chirurgen im Zeitraum von 1/16 – 12/17 durchgeführt wurde. Die Operationsdauer (OPT) und Anzahl der dissezierten Lymphknoten (LN) wurden mittels des CUSUM Verfahrens im Hinblick auf Effizienz (Vervollkommnung einer Methode zur Verringerung der Operationszeit und Erhöhung der Anzahl der dissezierten Lymphknoten) und Exzellenz (Fehlen von Ausreißern) analysiert. Ausfallquote (Konversionsrate und/oder Erfordernis einer zweiten Inzision), Blutverlust und Komplikationen wurden retrospektiv mit den letzten 52 Patienten, welche mittels „klassischer“ VATS im Zeitraum von 01/14 – 12/15 lobektomiert wurden, verglichen.

    Ergebnis:

    Es gab keine signifikanten Unterschiede im Hinblick auf Ausfallquote (uVATS = 7,7%, VATS = 5,8%; p = 0,7), Blutverlust (MuVATS= 278,65 ml, SD = 136,63; MVATS= 287,5 ml, SD = 196,76; p = 0,79) und Komplikationen zwischen den beiden Gruppen (uVATS = 13, 25%; VATS = 11, 21,2%; p = 0,41). Ebenfalls gab es keine signifikanten Unterschiede bezüglich OPT (uVATS = 151,36 ± 41,55; VATS = 158,75 ± 44,82; p = 0,59) und LN (uVATS = 20,06 ± 8,74; VATS = 19,48 ± 8,15; p = 0,73) zwischen den beiden Gruppen. Effizienz in OPT für die uVATS wurde nach 28 Fällen und Exzellenz nach 38 Patienten erreicht (M1 st -28th= 174 ± 40 min, Mall 52= 151 ± 41 min; p = 0,018; M29th-38th= 129 ± 23 min, p = 0,023; M39th-52th= 122 ± 25, p = 0,002). Effizienz bezüglich LN wurde nach 26 Fällen und Exzellenz nach 42 durchgeführten Eingriffen erreicht (M1st-26th= 16,58 ± 5,26; Mall= 20,06 ± 8,74; p = 0,032; M27th-42nd= 23,13 ± 6,58, p = 0,15; M43th-52nd= 19,9 ± 1,73, p = 0,9).

    Schlussfolgerung:

    Ausgehend von der Tatsache, dass ein Chirurg in der klassischen VATS bei Lungenresektionen geschult ist, können Effizienz und Exzellenz im Bereich der uVATS bei Vorhandensein einer ausreichenden Erfahrung in diesem Bereich ohne spezielle didaktische Maßnahmen ohne messbare Nachteile im Verlauf der Lernkurve erreicht werden.