Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 139
DOI: 10.1055/s-0038-1671170
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin VII
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reduzierte Detyrosinierung von alpha-Tubulin in fetoplazentaren Gefäßen der Präeklampsie

H Huebner
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
B Knörr
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
A Betzler
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
A Hartner
2   Kinder- und Jugendklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
S Kehl
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
F Baier
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
DL Wachter
3   Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
R Strick
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
MW Beckmann
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
FB Fahlbusch
2   Kinder- und Jugendklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
M Rübner
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Präeklampsie (PE) ist eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung, die noch immer eine der führenden Ursachen für Schwangerschafts-bedingte Morbidität und Mortalität ist. Insbesondere werden Störungen der plazentaren Angiogenese und Vaskularisierung als kausativ diskutiert.

    Die Detyrosinierung und Tyrosinierung von alpha-Tubulin ist für die Stabilität und Dynamik der zellulären Mikrotubuli von Bedeutung. So ist unter anderem die Zunahme der Tubulin Detyrosinierung mit einer Mikrotubuli Stabilisierung assoziiert, was wiederum essentiell für eine physiologische Gefäßmorphogenese ist.

    Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob die Detyrosinierung des alpha-Tubulins auch für die Pathogenese der PE von Bedeutung ist.

    Materialien und Methoden:

    Hierfür wurde die plazentare Expression von detyrosiniertem (detyr) und tyrosiniertem (tyr) Tubulin mittels Immunhistochemie, Immunfluoreszenz und Western Blot Analyse untersucht. Für die Quantifizierung mittels Western Blot wurden Biopsien von Kontroll-Plazenten (n = 21) und Plazenten mit den Schwangerschaftskomplikationen small for gestational age (SGA, n = 5), PE (n = 5) und PE/SGA (n = 5) entnommen.

    Ergebnisse:

    Detyr-Tubulin wurde spezifisch in den fetalen Endothelzellen der humanen Plazenta detektiert. Villöse und extravillöse Trophoblasten waren hingegen ausschließlich tyr-Tubulin positiv. Darüber hinaus zeigte sich eine um 80% verminderte (p < 0,05) vaskuläre detyr-Tubulin Expression in Plazenten der PE im Vergleich zu gesunden Kontrollen.

    Zusammenfassung:

    Die detyrosinierte Form des alpha-Tubulins konnte ausschließlich in den fetalen Gefäßen der Kontroll-Plazenta nachgewiesen werden. Eine Reduktion der Detyrosinierung war mit der Pathologie der PE assoziiert. Die verminderte Menge des detyr-Tubulins könnte auf eine Störung der villösen Gefäßplastizität sowie der -neubildung hinweisen. Beides sind wichtige Prozesse während der plazentaren Entwicklung, deren Fehlregulation unter anderem mit der Pathogenese der PE in Zusammenhang gebracht wird.


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