Einleitung:
E-Health erfährt national als auch internationale eine bemerkenswerte Aufmerksamkeit.
Die hierunter zu subsumierenden digitalen Gesundheitstechnologien sollen u.a. dazu
beitragen, Versorgungsungleichheiten zu reduzieren, etwa räumliche Ungleichheiten
im Zugang zu medizinischer Versorgung. Digitalisierung schafft dabei jedoch neue Ungleichheiten
im Zugang zu und in der Nutzung von E-Health selbst.
Methode:
Auf der Grundlage einer Literaturübersicht adressiert der Diskussionsbeitrag neben
einer begrifflichen Einordnung, die theoretische Entwicklung digitaler Ungleichheit
und zeigt exemplarisch empirische Zusammenhänge zur gesundheitlichen Ungleichheit.
Darüber hinaus wird u.a. der Frage nachgegangen, inwieweit nutzerorientierte und partizipatorische
Entwicklung von digitalen Gesundheitstechnologien, einen Beitrag zur Reduktion einer
digitalen und damit auch gesundheitlichen Spaltung in der Gesellschaft leisten können?
Ergebnisse:
Digitale Gesundheitstechnologien ermöglichen und verhindern gleichzeitig neue Interaktionsformen
in der Gesellschaft und in Teilbereichen der Gesundheitsversorgung. Ungleichheiten
im Zugang zu E-Health könnten dabei mit dem sozioökonomischen Status, dem kulturellen
Hintergrund, Gender, Alter oder dem Wohnort zusammenhängen. Dies zeigt sich neben
fehlenden digitalen (Gesundheits-)kompetenzen, in Nutzungsweisen von digitalen Gesundheitsangeboten
(z.B. Blogs oder Foren) sowie Auswirkungen auf die soziale und psychische Gesundheit.
Gleichzeitig kann das vorenthalten von E-Health Leistungen Auswirkungen auf Patientenoutcomes
haben und sich eine entgegengesetzte Wirkung der Digitalisierung entfalten.
Diskussion:
Digitale Ungleichheit kann zu sozialer und auch gesundheitlicher Ungleichheit führen,
wenn aus der fehlenden Verfügbarkeit neuer Technologien Einschränkungen von Lebenschancen
resultieren – bspw. durch geringeres Wissen über die eigene Gesundheit und Krankheit
oder Versorgungsoptionen. Die Herausforderungen, in der Entwicklung von E-Health,
liegen in der Nutzerorientierung, unter der Berücksichtigung relevanter gesundheitlicher
Endpunkte sowie einer interdisziplinären Erfassung von Technikfolgen.