Einleitung:
In der psychosomatischen Rehabilitation berichten mehr als 85% von einer schlechten
Schlafqualität. Diverse Studien belegen den engen Zusammenhang von Insomnie und anderen
psychischen Störungen, wie Depressionen, Angststörungen, chronischen Schmerzen. Um
Schlafprobleme und deren Einfluss auf den stationären Therapieerfolg, sowie das Risiko
für das Wiederauftreten der Erkrankung und die Entstehung weiterer psychischer Erkrankungen
zu mindern, wurde ein HT-I und KVT-I Programm speziell für diese Patientengruppe entwickelt.
Methode:
Patienten einer stationären psychosomatischen Rehabilitationsklinik wurden zufällig
einer von zwei Versuchsbedingungen zugewiesen: dem KVT-I und HT-I Gruppentherapieprogramm
oder der üblichen therapeutischen Versorgung (TAU). Mittels Schlaftagebuch, Aktigrafie
und Fragebögen wurden verschiedene Schlafparameter und das psychische/physische Wohlbefinden
vor und nach der Interventionsphase, sowie bei einer 3-Monats-Katamnese erhoben.
Ergebnisse:
Das Schlaftraining wurde bzgl. der Parameter Inhalt, Transfer, Didaktik und Trainereignung
von den Patienten als gut bewertet. Die Teilnehmer der Interventionsgruppe zeigten
eine signifikant stärkere Reduktion der Insomniediagnosen im Vergleich zur TAU-Gruppe.
Des Weiteren verbesserte sich die subjektive Schlafqualität, Einschlaflatenz, Schlafeffizienz
und Gesamtschlafdauer über die Zeit.
Diskussion:
Eine Berücksichtigung der Schlafschwierigkeiten von Patienten im Rehabilitationssetting
kann überaus sinnvoll für die Effektivität der Gesamtbehandlung sein. Dies ist vor
allem vor dem Hintergrund der Rückfallrate von depressiven Erkrankungen besonders
zu berücksichtigen und auch im stationären Setting von hoher Wichtigkeit und Relevanz
hinsichtlich der langfristigen und nachhaltigen Effekte eines stationären Aufenthalts.