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DOI: 10.1055/s-0039-1700933
Prävalenz von Immunglobulin E (IgE) gegen kreuzreagierende Kohlenhydrat-Seitenketten (CCD) und die Wirkung von CCD-Inhibitoren im saisonalen In-vitro-Allergietest bei Hunden von Juli 2017 bis Juni 2018 – eine retrospektive Studie
Ziel Kreuzreagierende Kohlenhydrat-Seitenketten (CCD; „cross-reactive carbohydrate determinant“) führen im saisonalen In-vitro-Allergietest zu hochpositiven, jedoch falsch-positiven/klinisch irrelevanten Ergebnissen aufgrund der Bindung von IgE gegen CCD (Anti-CCD-IgE). Diese Bindung kann durch Zugabe eines CCD-Inhibitors (Blocken) eliminiert werden. Das Ziel dieser Studie war, die Prävalenz der Polysensibilisierung in Serumproben und die Wirkung des CCD-Inhibitors bei multipositiven saisonalen Allergietestergebnissen von Hunden zwischen Juli 2017 und Juni 2018 zu bewerten.
Material und Methoden Insgesamt wurden 4614 Seren von Hunden, die für einen saisonalen In-vitro-Allergietest mit ELISA-Fc-Ԑ-Rezeptor-Technologie eingeschickt wurden, untersucht und in eine polysensibilisierte Gruppe (A) und eine nicht polysensibilisierte Gruppe (B) eingeteilt. Die polysensibilisierten Proben (A) wurden nach Zugabe eines modifizierten Glykoprotein-Pflanzenextrakts (CCD-Inhibitor) erneut getestet. Um die Auswirkung des CCD-Inhibitors auf jedes Allergen zu bestimmen, wurden die Ergebnisse bei 96 zufällig ausgewählten Proben vor und nach dem Blocken analysiert.
Ergebnisse Die Polysensibilisierung wurde bei 818 Seren (17,72%) festgestellt. Von diesen 17% wurden nach dem Blocken 46% der Proben komplett negativ und bei 38% waren niedrigere Antikörperwerte nachweisbar. Die Anzahl der insgesamt negativen Immunantworten nach Blocken war beim 6-Gräser-Mix (29%), Roggen (22%) und Sauerampfer (20%) im Vergleich zu Brennnessel (82%), Weide (70%), Birke-Hasel (65%), Beifuß-Ragweed (63%) und Spitzwegerich (57%) deutlich geringer.
Schlussfolgerung Um die Qualität des saisonalen In-vitro-Allergietests zu verbessern, sollte das Blocken bei multipositiven Ergebnissen angewendet werden, um zu vermeiden, dass bei der allergenspezifischen Immuntherapie (ASIT) klinisch nicht relevante Allergene eingesetzt werden.
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Publication History
Article published online:
27 April 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York