Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(05): 301
DOI: 10.1055/s-0041-100833
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das EKG der Lungenkrebstherapie

Mirka Homrich
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Publication Date:
03 March 2015 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

mit neuen Therapien verhält es sich manchmal wie mit einer EKG-Kurve: Einer P-Welle gleich branden erste Studiendaten auf, die Medien berichten zunehmend von den Neuigkeiten. Eine PQ-Zeit lang wird es dann wieder ruhig, der erste Hype ebbt ab, es wird weiter geforscht – die Q-Zacke. Dann gelingen plötzlich große Fortschritte, die Meldungsfrequenz auf allen Kanälen schießt in die Höhe: Die mediale R-Zacke.

Eine ruhigere Phase schließt sich an. Weiterer Optimierungsbedarf besteht, kluge Köpfe feilen weiter an den Therapien (ST-Strecke). Mit der T-Welle kommen die Studien mit den Langzeitergebnissen, die zur ein oder anderen Meldung führen. Irgendwann wird die neue Therapie dann zum Standard, wir befinden uns in der Post-T-Wellen-Ära.

Ähnlich viel Bewegung erleben wir derzeit in der Lungenkrebs-Therapie. Hier hat sich eine Menge getan, vor allem in der Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms. Ob Screening, zielgerichtete oder speziell Immuntherapien – die Therapie befindet sich im Umbruch. Ziel der Ansätze ist es, die Prognose der Patienten zu verbessern. Dabei spielen auch interdisziplinäre Behandlungskonzepte eine wichtige Rolle. Unser Dossier gibt Ihnen einen Überblick.

Auch das „DMW-EKG“ ist geprägt von neuen Entwicklungen. Dazu zählen z. B. die Extended Abstracts, die bei Ihnen, liebe Leser, viel Anklang gefunden haben. Diese Woche werden hier zwei spannende Fragen thematisiert: Wie sieht der Informationsbedarf von Krebserkrankten aus? Ist die Herzfrequenz bei Herzinsuffizienz-Patienten ausreichend kontrolliert? Freuen Sie sich auf interessante Ergebnisse!

Ihre

Mirka Homrich