retten! 2015; 4(04): 284-291
DOI: 10.1055/s-0041-105712
Fachwissen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Methamphetamin – Wissenswertes für den Notfall

Hans Jürgen Heppner
,
Reinhard Maul
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Publication History

Publication Date:
12 October 2015 (online)

Abstract

4:36 Uhr und der Funkmeldeempfänger schlägt mit einem ohrenbetäubenden Lärm im Schlafraum an. Zeitgleich geht das Licht an – der Rest ist Routine: Rein in die Stiefel, Jacke schnappen, ab in die Fahrzeughalle, Fahrzeug besetzen, klar melden und Einsatzaufforderung entgegennehmen: Männlicher Patient, ca. 35 Jahre, desorientiert, auf der Hauptverkehrsstraße in der Kreuzung herumlaufend und durch nichts fortzubewegen.

Kernaussagen

  • Crystal Meth ist eine synthetische Form des Amphetamins.

  • Es hat eine hohe Liquorgängigkeit sowie eine lange Halbwertszeit und erreicht hohe Wirkspiegel im ZNS.

  • Crystal Meth wird meist über Inhalation konsumiert und kann schon nach dem ersten Missbrauch zur Abhängigkeit führen.

  • Die Droge verursacht lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen und zerebrale Krampfanfälle.

  • Crystal Meth führt außerdem zu Distanzlosigkeit und Aggression, weshalb Sie bei einem entsprechenden Einsatz immer auf den Eigenschutz achten müssen.

  • Die Intoxikation mit Crystal Meth kann nicht mit einem Antidot behandelt werden.

  • Daher stehen Flüssigkeitsersatz bei Exsikkose, Behandlung kardiovaskulärer Symptome und Beruhigung des Patienten im Vordergrund.

Ergänzendes Material