Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2016; 51(04): 274-279
DOI: 10.1055/s-0041-106676
Management
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Organisation der Prämedikationsambulanz – Die Anästhesie- / Patient Blood Management-Sprechstunde: ein Modell

Organization of an anaesthesia preoperative evaluation clinic – The Anaesthesia/Patient Blood Management Clinic: one Model
Christa Schöpper
,
Stefan Venherm
,
Hugo Van Aken
,
Ines Ellermann
,
Andrea Steinbicker
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2016 (online)

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Zusammenfassung

Die anästhesiologische Visite hat sich in den letzten Jahren in zentralen Anästhesie-Sprechstunden angeordnet, um Patienten auf Narkose und Operationsfähigkeit zu überprüfen und aufzuklären. Im vorliegenden Artikel wird beschrieben, wie die Anästhesie-/PBM-Sprechstunde der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster (UKM) organisiert ist. Neben 3 dezentral lokalisierten Sprechstunden und der Organisation von Prämedikationen auf Stationen, sind in der zentralen Sprechstunde eine Pharmazeutische Aufnahme sowie das Patient Blood Management (PBM) integriert. Die Abläufe werden aufgezeigt und die aktuellen Zahlen genannt.

Abstract

The anesthesia preoperative evaluation has been developed in recent years in a centralized clinic, that can be visited by the majority of patients, in order to evaluate and obtain patient's consent for anesthesia. In the current article, the organization and structure of such a central anesthesia preoperative evaluation clinic in the Department of Anesthesia, Intensive Care and Pain Medicine at the University Hospital of Muenster, is described. Besides the central preoperative evaluation clinic, 3 clinics are localized in separate buildings and preoperative visits have to be completed in special scenarios on the wards, too. A pharmaceutical evaluation for patient's medication and the patient blood management have been integrated into the anesthesia preoperative evaluation clinic. Processes are explained and current numbers of patients are mentioned.

Kernaussagen

  • Hohe quantitative und qualitative Anforderungen an die Prämedikation erfordern eine gute Organisationsstruktur.

  • Anästhesiesprechstunden in zentraler Form reduzieren den personellen Zeitaufwand und erhöhen die Effektivität und Qualität der Prämedikationen.

  • Kleinere Prämedikationssprechstunden in dezentral gelegenen Kliniken sind sinnvoll.

  • Die Prämedikation auf der Station ist am zeitintensivsten.

  • Die Pharmazeutische Aufnahme führt durch das Erkennen von Medikationsfehlern und -interaktionen zu einer Verbesserung der Medikationspläne.

  • Die Integration des Patient Blood Managements ermöglicht ein Anämie-Screening und die Therapie präoperativer Anämien.

  • Die elektronische Dokumentation führt zu einer hohen Transparenz. Wichtige Informa-tionen stehen dem zuständigen behandelnden Anästhesisten vor dem Patientenkontakt zur Verfügung und erhöhen so die Patientensicherheit.

Ergänzendes Material