Der Nuklearmediziner 2016; 39(01): 30-34
DOI: 10.1055/s-0041-111355
Neue Aspekte in der Diagnostik und Therapie von Skeletterkrankungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Skelettszintigrafische Diagnostik bei Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen unter besonderer Berücksichtigung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen

Bone Scintigraphy in the Diagnosis of Back and Joint Pain in Consideration of Rheumatic Diseases
R. Klett
1   Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft für Nuklearmedizin, Hanau-Frankfurt-Offenbach-Gießen, Standort Gießen, Gießen
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Publication Date:
22 March 2016 (online)

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Zusammenfassung

Rezidivierende Schmerzen an der Wirbelsäule und an peripheren Gelenken stellen ein häufiges Krankheitsbild dar. Aufgrund der Ganzkörperdarstellung und der hohen Sensitivität der Skelettszintigrafie ist diese sehr gut als bildgebende Methode zum Ursachenscreening geeignet. Bei gleichzeitiger Untersuchung in SPECT-Technik resultieren auch hohe Spezifitätswerte und die Skelettszintigrafie liefert im Falle von Wirbelsäulenbeschwerden insbesondere bei Metastasen, Infektionen und der ankylosierenden Spondylitis der MRT vergleichbare und teilweise sogar bessere Ergebnisse. Entsprechendes gilt bei Beschwerden peripherer Gelenke, v. a, wenn das Vorhandensein einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung zur Diskussion steht. Hier sprechen bisherige Studien für Vorteile der Skelettszintigrafie bei der Frühdiagnose, die jedoch noch durch weitere Untersuchungen verifiziert werden müssen. Ebenso ergibt die Skelettszintigrafie durch die gleichzeitige Beurteilbarkeit von Körperstamm und Extremitäten häufig zusätzliche Hinweise bei der differenzialdiagnostischen Einordnung einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung. Ergänzend zeigen einige Studien im Zusammenhang mit Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen ein hohes Potenzial der Skelettszintigrafie zur Möglichkeit der Therapieplanung und – steuerung, dies muss jedoch ebenfalls noch durch weitere Untersuchungen genauer verifiziert werden.

Abstract

Recurrent back pain and joint pain are frequent in western countries. Because of the whole body imaging and its high sensitivity, bone scintigraphy is a reliable screening modality for reasons of back pain. Using additional SPECT-imaging, also a high specificity can be reached and bone scintigraphy shows similar or partially better results in diagnosing metastases, infections or ankylosing spondylitis compared to MRI. Also in joint pain, bone scintigraphy shows corresponding results, especially if a rheumatoid disease is possible. In this case, existing studies showed a possible advantage of bone scintigraphy for an early diagnosis, but more studies are necessary to verify these results. Another advantage of bone scintigraphy are the additional suggestions in the differential diagnosis of unclassified arthritis, because of the whole body imaging. Supplemental, some studies show a high potential of bone scintigraphy for treatment planning and treatment modulation in back and joint pain. Nevertheless, more studies are necessary to verify the real possibilities in this field.