Rofo 2021; 193(S 01): 41
DOI: 10.1055/s-0041-1723252
Poster (Wissenschaft)
Kinderradiologie

Frühe Diagnose und Beurteilung des Therapieansprechens bei chronisch rekurrierender multifokaler Osteomyelitis (CRMO): Volumen und Signalintensität von Knochenläsionen in der Ganzkörper-MRT

M Esser
1   Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
A Kieninger
2   Universitätsklinikum Tübingen, Kinderradiologie, Tübingen
,
J Schäfer
2   Universitätsklinikum Tübingen, Kinderradiologie, Tübingen
,
M Moll
2   Universitätsklinikum Tübingen, Kinderradiologie, Tübingen
,
I Tsiflikas
2   Universitätsklinikum Tübingen, Kinderradiologie, Tübingen
,
J Kümmerle-Deschner
2   Universitätsklinikum Tübingen, Kinderradiologie, Tübingen
,
M Kraus
2   Universitätsklinikum Tübingen, Kinderradiologie, Tübingen
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Wertigkeit der Ganzkörper-MRT (GK-MRT) für eine frühzeitige Diagnose der CRMO und für die Vorhersage des klinischen Therapieansprechens mittels quantitativer MRT-Parameter.

    Material und Methoden 20 Patienten (mittleres Alter 10 Jahre; Spannbreite 5 – 14 Jahre) mit CRMO erhielten sowohl je eine GK-MRT als auch eine klinische Untersuchung (Jansson Score) als Baseline (im Median 8 Monate nach Symptombeginn) und Follow-up (im Median 11,5 Monate nach Baseline). Alle Patienten erhielten eine medikamentöse Therapie zwischen Baseline und Follow-Up. Baseline-GK-MRT-Untersuchungen wurden in frühe (innerhalb von 6 Monaten nach Symptombeginn) und späte MRT eingeteilt. Klinische Responder und Non-Responder wurden hinsichtlich der Anzahl und Lokalisation der Knochenläsionen, sowie bezüglich deren Volumina und T2-Signalintensitäts (SI)-Quotienten (Läsion zu Muskel) verglichen.

    Ergebnisse Die Diagnose der CRMO wurde in der Gruppe der frühen Baseline-MRT früher gestellt (n = 10, Diagnose im Median nach 3 Monaten) als in der späten MRT-Gruppe (n = 10, Median, 18 Monate; p = 0,006). Knochenläsionen waren größtenteils in der unteren Extremität lokalisiert (n = 119; 53%), der am häufigsten betroffene Knochen war das Becken (n = 34; 15%). Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen Respondern (n = 10) und Non-Respondern (n = 10) hinsichtlich Anzahl und Volumen der Knochenläsionen festgestellt. Responder zeigten eine höhere Volumenreduktion der Knochenläsionen im Follow-Up verglichen mit Non-Respondern (p = 0,03). Die SI-Quotienten waren bei Respondern sowohl in der Baseline als auch im Follow-up niedriger (5,6 und 5,8 vs. 6,1 und 7,2; p = 0,047 und p = 0,005).

    Schlussfolgerungen Die GK-MRT bei Verdacht auf CRMO kann die Diagnosefindung innerhalb von 6 Monaten nach Symptombeginn beschleunigen. Quantitative MRT-Parameter wie Volumenveränderungen und T2 SI-Quotienten können als nützliche prognostische Faktoren dienen und die Vorhersage des klinischen Therapieansprechens unterstützen.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2021

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