Aktuelle Neurologie 2016; 43(01): 53-54
DOI: 10.1055/s-0042-100566
Kompetenznetz Multiple Sklerose
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aktuelles aus der Forschung

T. Menge
1   Zentrum Neurologie und Neuropsychiatrie, LVR-Klinikum, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
2   Neurologische Klinik, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
,
G. Meyer zu Hörste
3   Klinik für Allgemeine Neurologie, Department für Neurologie, Universitätsklinikum Münster
4   Center for Neurologic Diseases, Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA, USA
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 February 2016 (online)

Preview

Der Oligodendrozyt und das Immunsystem – wer ist Henne, wer ist Ei?

Die Multiple Sklerose (MS) wird als Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS) verstanden, bei der es zu einer fehlgeleiteten Immunreaktion gegen Bestandteile des ZNS, insbesondere gegen die Myelinscheiden kommt, die durch Oligodendrozyten im ZNS gebildet werden. Eine entscheidende Rolle des Immunsystems bei der MS wird u. a. belegt durch Daten aus genome-wide association studies (GWAS), in denen fast alle Polymorphismen, die zum MS-Risiko beitragen, immunrelevante Gene betreffen [1]. Dennoch wäre denkbar, dass der initiale Auslöser der MS eine Pathologie in myelinbildenden Oligodendrozyten ist, die sekundär zu einer Immunreaktion und zur Manifestation der MS führt.