Schlüsselwörter 3-dimensionale Fotodokumentation - Operationsplanung - Intraoperativer Scan - Mobile
3D Scanner - Volumetrie
Key words 3-dimensional documentation - operation planning - intraoperative scanning - mobile
3D scanning - volumetry
Einleitung
Schon seit der Antike bestand das Bestreben die physiologischen und pathophysiologischen
Veränderungen des Körpers zu Vermessen und Objektivieren. Obwohl lineare Messverfahren
und Umfangsmessungen bereits bekannt waren, zeigte sich deren Limitierung jedoch darin,
die menschliche Komplexität in seiner 3-dimensionalen Gänze nur eingeschränkt erfassen
zu können.
Als objektive Methode zur Dokumentation von Patienten und deren Eingriffe wurden standardisierte
Fotoaufnahmen eingeführt, anhand derer Veränderungen von Distanzen, Winkeln oder Proportionen
messbar gemacht werden [1 ]. Jedoch produzieren solche Fotos häufig aufgrund eingeschränkter Technik, fehlerhafter
Patienten Positionierung und Kameraführung nur unzureichend standardisierte Aufnahmen
und damit fehlerhafte Messungen ([Abb. 1 ]
[2 ]
[3 ]
[4 ]).
Abb. 1 Beispiel 1: Ansicht der intraoperativen Brustaufnahme a, b mit dem Sense Scanner bei einer 44-jährigen Patientin vor Mammaaugmentation. Kritisch
sind die manuelle Ausführung und das Fokussieren auf einen Laptop anstelle des Scanners.
3D-Aufnahmen vor c, d und nach e, f submuskulärer Mammaaugmentation mittels inframammären Zugang und 375 mL anatomischen
Implantaten.
Abb. 2 Beispiel 2: Intraoperative Gesichtsaufnahme einer 37-jährigen Patientin vor angleichender
Rhinoplastik bei Sattelnase. a Ebenfalls ist die Fokussierung auf den Computer während des Scans erkenntlich. b Intraoperative Aufnahme hier ohne Textur des abgedeckten Gesichts. Feinste Details
wie Augenbrauen werden akkurat erfasst.
Abb. 3 Beispiel 3: 24-jähriger Patient mit Gynäkomastie 2°. Intraoperative Aufnahme mittels
Artec Eva vor a und nach Liposuktion und subkutaner Mastektomie b . Insgesamt wurden beidseits 250 mL Lipoaspirat abgesaugt, sowie 23 mL Drüsengewebe
links und 37 mL rechts entfernt.
Abb. 4 Beispiel 4: Intraoperative 3-D-Aufnahmen der Sense-Kamera einer 51-jährigen Patientin
mit zentralem T1b Mammakarzinom in der rechten Brust vor einzeitiger Mastektomie und
Rekonstruktion. Hier zu sehen sind der Befund präoperativ auf OP-Liege mit Anzeichnung
der klassischen Brustmaße und der Lappenplastik im Bauchbereich a , nach Mastektomie b , sowie der gehobene DIEP-Lappenplastik mit Arterie c vor dem Anschluss im Brustbereich. Im Vergleich zu den Vectra Aufnahmen zeigt sich
hier ein deutlicher Verlust der Texturqualität.
Neuartige Möglichkeiten eröffneten sich in den letzten Jahrzehnten durch die Einführung
von Technologien zur digitalen 3D Oberflächenerfassung von Körpern [1 ]
[2 ]. Diese zeichnen sich durch eine schnelle Datenakquise im Vergleich zu Distanz- und
Umfangsmessungen, Wasserverdrängung [3 ] und anderen herkömmlichen Verfahren aus. Ein hohes Potenzial dieser Technik zeigt
sich auch in der Plastischen Chirurgie zur Wiederherstellung oder Verbesserung gestörter
Funktion und Form des Körpers, da das behandelte Körperareal oft unmittelbar durch
den behandelnden Chirurgen intraoperativ beurteilbar werden muss.
Bei der Erstellung eines digitalen 3D Oberflächenmodells einer Körperregion mittels
Photogrammetrie handelt es sich um eine 3D Rekonstruktion aus Fotos des Objekts. Neben
den ursprünglich genutzten Laserscannern hat sich dieses Verfahren in den letzten
10 Jahren zur Dokumentation im Bereich der Plastischen Chirurgie etabliert und anhand
zahlreicher Studien [4 ] wurden überwiegend große, statische 3D Kamera Systemen zur Dokumentation von Eingriffen
evaluiert [5 ], die prä- und postoperativ eine Evaluation erlauben.
Im Rahmen der Digitalisierung des Klinikalltages und der Weiterentwicklung vor allem
im Smartphone Bereichs zeigte sich eine immer weitere Komprimierung solcher Systeme
zu kleinen, handgeführten 3D Kameras und Scanner, welche zuletzt bis auf die Größe
einer Smartphone Erweiterung reduziert wurden oder gar nur als Software-Lösung [6 ] eingesetzt werden können.
Diese 3D Modelle können sowohl zu Dokumentationszwecken als auch zur Datenanalyse
und OP-Planung [7 ] dient. In heutigen Hybrid-Operationssälen sind bereits erweiterte Datensätze von
3D-CTs [8 ] und –MRTS integriert und für die Operateure z. B. in der Leberchirurgie und Strahlentherapie
verwendbar. Dadurch wurden schwierige Operationsschritte besser planbar, die Orientierung
im komplexen 3-dimensionalen Raum erleichtert und die Strahlendosis besser fokussierbar.
In diesem Rahmen wäre eine ergänzende nicht-invasive, strahlungsfreie Diagnostik,
wie es die berührungslose 3-dimensionale Vermessung von Oberflächen durch 3D Kameras
bietet, von Vorteil. Bislang war es mit den vorhandenen Systemen jedoch nicht möglich
während einer Operation objektive Daten zu Form, Volumen und Symmetrie dem Operateur
zu visualisieren und dadurch die Operateure zu unterstützen, obwohl ein möglicher
Nutzen bereits beschrieben wurde [9 ]
[10 ].
Ziel dieser Arbeit ist die erste Erprobung neuer mobiler 3D Kamerasysteme für intraoperative
Aufnahmen und Evaluierung möglicher Einsatzgebiete. Unsere Arbeitsgruppe stellt hierbei
eine neue Methode der intraoperativen 3D Erfassung von plastisch-chirurgischen Eingriffen
vor, welche in Zukunft die prä-, post-, als auch intraoperative Befunderhebung, Therapiewahl
und –Beratung, sowie Dokumentation den Operateur zu jedem Zeitpunkt ermöglichen könnte.
Patienten, Material und Methoden
Patienten, Material und Methoden
Manuelle intraoperative Messmethoden
Zu den häufigsten Messmethoden im Rahmen plastisch-chirurgischer Operationen gehören
die manuelle Maßbandmessung und Winkelmessungen. Hierbei ist eine präoperative Anzeichnung
mit Ausmessung an den Patienten im Stehen für fast alle Operationen essentiell [11 ]
[12 ]. Intraoperative Änderungen werden immer mit den zuvor erfassten Messdaten verglichen
und angepasst.
Im Rahmen von Eingriffen in der Brust wie der Mastektomie oder Abdomen bei Abdominoplastik
werden häufig auch zur symmetrischen Angleichung dieser das Gewicht der Resektate
gewogen oder das Volumen mittels Wasserverdrängung bestimmt. Bei Wasser-assistierter
Liposuktion und Lipofilling ist ebenfalls ein korrektes Erfassen von injizierter Tumeszenzlösung,
abgesaugtem Lipoaspirat und eingebrachten Lipofiltrat von eminenter Bedeutung.
3D intraoperative Messungen
Wie bereits durch Tzou C. et al. [4 ] zusammengefasst, ermöglicht die 3D Oberflächenerfassung reproduzierbare Messungen
von Distanzen, Umfängen, Winkeln und Proportionen. Auch konnte die Veränderung bei
brustchirurgischen Eingriffen mittels 3D Scans auch im Vergleich zum MRT evaluiert
werden [13 ].
Eine Erhebung digitaler Messwerte im Bereich der Brust sind z. B. die klassischen
Brustmaße [cm], die Brustoberflächen [cm²], Brustvolumenmessungen [cm³] und Brustsymmetrieevaluation
[14 ]
[15 ].
Anforderungen an mobile 3D Scanner
Aktuelle Systeme müssen für den intraoperativen Einsatz eine zuverlässige 3-D Beurteilung
von Form, Kontur, Symmetrie und Textur des Körpers ermöglichen.
Wir erarbeiteten aus der aktuellen Literatur [16 ] und klinischen Erfahrung Anforderungen für intraoperative, mobile 3D Aufnahmen,
welche gegenwärtige Scanner Systeme erfüllen müssen. Eine Auflistung der resultierenden
Auswahl für 3D Kameras und Scanner anhand der zuvor getroffenen Parameter spiegelt
[Tab. 1 ] dar.
Tab. 1 Mobile 3D Kameras für den intraoperativen Einsatz.
Vectra XT
Artec EVA
Sense
iSense
Technik und Aufnahmeprinzip
3D digitale Fotografie (Photogrammetrie) – Einzeitiges Foto
Structured Light“ Prinzip1
– Scannen
Infrarot Tiefensensor+Kamera – Scannen
Infrarot Tiefensensor+Kamera – Scannen
Aufnahmegröße
Einmalig 180°
Bis zu 360°
Bis zu 360°
Bis zu 360°
Aufnahmebereich
Hals & Gesicht, Torso, Gluteal
Kopf bis Fuß
Hals & Gesicht, Torso, Gluteal Arme, Beine
Hals & Gesicht, Torso, Gluteal Arme, Beine
Aufnahmezeit
2 ms
10–60 s (bis zu 30 fps)
15–60 s (bis zu 30 fps)
15–60 s (bis zu 30 fps)
Verarbeitungszeit
120 s
300 s
60 s
60 s
Abweichung
< 0.1 mm RMS
0.1–3 mm RMS
0.1–3 mm RMS
Peripherie
Leistungsstarker Computer
Leistungsstarker Computer/Laptop
Verbraucher Laptop
Apple iPad der 3. Generation aufwärts
Zum intraoperativen Einsatz in der Plastischen Chirurgie wurden die mobilen Scanner
Sense (3D Systems) und Artec Eva (Artec Inc.) eingesetzt. Für alle Geräte liegt eine
Zertifizierung nach CE-Norm vor.
Der Sense 3D Scanner (3D SYSTEMS® ) ist eine handgeführter 3D Kamera (400 g). Anhand von Tiefeninformation-erfassenden
Infrarotsensoren und einer eingebauten Kamera wird ein Objekt 3-dimensional mit bis
zu 30 Bildern pro Sekunde erfasst. Das Gerät wird zur Berechnung des 3D Modells mit
einem Computer oder Tablet verbunden. Durch diese Kombination ist die Kamera leicht
im Raum um das Objekt zu navigieren. Der Aufnahmeprozess erinnerte am ehesten an den
einer Videokamera wie in späteren Beispielen dargestellt.
Bei der ebenfalls handlichen Artec Eva (Artec Inc.) handelt es sich um eine vor allem
industriell eingesetzten 3D Kamera (800 g), welche hochauflösende 3D Modelle in Echtzeit
anhand eines „Structured Light“ Verfahrens durch Lichtblitze bei bis zu 30 Bildern
pro Sekunde an einem leistungsstarken Laptop erfasst. Das Gerät funktioniert nur durch
eine eigene, permanente Stromanbindung.
Als Kontrast wird in unserer Abteilung das etablierte Vectra Volumetric 3D Surface
Imaging System (Canfield Scientific® , NJ, USA) als große, statische 3D Kamera zur Dokumentation von Eingriffen eingesetzt.
Das große, fest installierte Kamerasystem dient nur als Referenz für die mobilen Systeme
am stehenden Patienten.
Aufnahmetechnik
Illustrierend die Aufnahmetechnik des Sense Scanners anhand einer beidseitigen Mammaaugmentation
(Beispiel 1). Das Gerät wird von einer Seite über die Mitte zur anderen Seite im Zick-Zack-Muster
geführt. Der Computer zeigt fehlende, noch nicht erfasste Bereiche an und gibt auch
bei Abweichung vom Scan Kurs eine Fehlermeldung mit korrigierendem Tracking an.
[Abb. 2 ] und [3 ] zeigen die Darstellung für den Artec Eva Scanner. Begleitend ein Video der 3D Aufnahme
bei einer weiteren Patientin ( Video 1 , 2).
Einsatzmöglichkeiten mobiler Scanner
Form, Kontur und Symmetrie und des Körpers werden maßgeblich während der Operation
festgelegt und unterliegen dem subjektiven Eindruck des oder der Operateure. Eine
Übersicht der potentiellen Einsatzmöglichkeiten gibt [Tab. 2 ].
Tab. 2 Einsatzmöglichkeiten mobiler Scanner in der Plastischen Chirurgie.
Plastische Chirurgie
Brust-, Gesichts- und Nasenchirurgie
Symmetrie- und Formbewertung Volumenmessungen Lappenplastiken Lymphödem: Therapiekontrolle, Verlauf Liposuktion und Lipofilling Gebrauch von dermalen Füllersubstanzen, Botolinumtoxin Wundheilung
Verbrennungschirurgie
Verbrennungen der Körperoberfläche (% KOF) Berechnung von Defektarealen zur Deckung Verlaufskontrollen in 3D
Handchirurgie
Beurteilung Schwellungsverläufe nach Eingriffen an der Hand Verbinden von 3D-CT Aufnahmen mit mobilen Scans
Zu den Aufgaben der Plastischen Chirurgie gehört die Rekonstruktion großer Gewebedefekte
an Körperstamm und Extremitäten mit freien Gewebetransplantaten anderer Körperregionen.
Hier zu nennen ist insbesondere für circa 20 000 Brustkrebspatienten nach kompletter
Brustresektion die Rekonstruktion mittels freier Gewebetransplantation vom Unterbauch
(DIEP-Lappenplastik, [Abb. 4 ]). Herausfordernd ist neben der aufwändigen Durchführung der Operation insbesondere
die korrekte Planung der Operation, um vorausschauend per Überkorrektur der operierten
Seite eine Angleichung zur gesunden Brust im Verlauf zu erreichen. Im Regelfall wünschen
Patienten häufig postoperativ eine weitere Korrektur- und Symmetrieanpassung was mehrere
Folgeoperationen nach sich ziehen kann ([Tab. 3 ]).
Tab. 3 Anforderungen an Scanner für den klinischen Einsatz.
Diskussion
Mit dem Erscheinen immer kompakterer, mobiler und erschwinglicherer 3-D Bilderfassungsgeräte
ist eine erweiterte Einsatzmöglichkeit auch für den intraoperativen Einsatz gegeben.
Von Vorteil der mobilen Systeme ist, dass sie flexibel in jeder Umgebung wie einem
Operationssaal eingesetzt werden können und zudem auch bei immobilen Patienten eine
Aufnahme gewährleisten.
Ebenfalls sind anhand des intraoperative Einsatzes am Patienten ein geeigneter Versuchsablauf
sowie die Evaluierung benötigter Daten für den Operateur zu evaluieren.
Laserscan Systeme [13 ]
[17 ]
[18 ] bieten die höchstmögliche Präzision eines 3D Scans durch punktuelle Abtastung der
Oberfläche. Trotz der großen Genauigkeit steht der breiten klinischen Anwendung die
Nachteile der Kosten eines Laserscanners und der verlängerten Aufnahmedauer durch
mehrfache Scans für 360° Aufnahmen entgegen. Ein intraoperativer Einsatz wäre nur
mit hohem Aufwand möglich.
Im Vergleich lassen sich großflächige 3D Aufnahmen durch die hier beschriebenen Systeme
in weniger als 30 Sekunden herstellen, wobei es zur Millisekunden-schnellen Aufnahme
des Vectra Gerätes, welches Bewegungsartefakte eliminiert, die längere Akquisitionszeit
beider Geräte Sense als auch Artec Eva ein Kritikpunkt darstellt und Fehler der Volumenberechnung
durch Bewegungsartefakte begünstigen kann.
Obwohl wir für beide Geräte in den dargestellten Beispielen nur äußerst geringe Abweichungen
gegenüber dem Vectra System finden konnten, so zeigte sich insbesondere für den Sense
Scanner nur eine unbefriedigende Farbqualität der Aufnahmen. Das Sense System lässt
zusätzlich insbesondere bei mannigfaltigen Oberflächen im Rahmen von Adipositas und
feinen Details wie im Gesichtsbereich Limitierungen erkennen. Weitergehende Untersuchungen
an einem großen Patientenkontingent und an verschiedenen Anwendungen sind jedoch für
eine detailliertere Bewertung der neuen Methode dringend nötig.
Mit dem Vectra System als Referenz ist zu beachten, dass für reproduzierbare Ergebnisse
neben der konstanten Positionierung des Patienten vor dem Scanner vor allem dessen
Körperhaltung auf dem Operationstisch zu beachten sind [12 ]
[19 ]. Mit unterschiedlicher Lagerung oder Armhaltung ändern sich in den gemessen Regionen
die für das Verfahren ausschlaggebenden Maße der Oberflächenkonturen derart, dass
eine sinnvolle Auswertung im Vergleich zu späteren Aufnahmen unmöglich werden kann
[20 ]
[21 ]. Dementsprechend sind Standards für reproduzierbare Aufnahmeeinstellungen verschiedener
Körperregionen zu erstellen, welche die Grundlage für den intraoperativen Einsatz
bilden.
Mit dem Erscheinen immer kompakterer, mobiler und erschwinglicherer 3-D Bilderfassungsgeräte
[22 ] ist eine erweiterte Einsatzmöglichkeit für den intraoperativen Einsatz auch in anderen
Settings in naher Zukunft vorstellbar.
Ausblick
Die Schwelle der 3D Visualisierung und Quantifizierung in die klinische Translation
ist in den letzten Jahren übertreten worden. Damit ist eine Vielzahl an möglichen
Anwendungen umsetzbar und es sind neue Studien mit klinische Daten in den nächsten
Jahren zu erwarten.
Wir konnten anhand erster Beispiele neue 3D Kamerasysteme im intraoperativen Einsatz
mit vielversprechenden Ergebnissen erfolgreich einsetzen.
Im Rahmen der Translation der Verfahren sind zu erwartende und unerwartete Hürden
und Limitationen durch detaillierte Validierung verschiedener Einsatzmöglichkeiten
an größeren Patientenkollektiven notwendig. Ein Erschwernis ist zu gegenwärtigen Zeitpunkt,
dass die Patienten Untersuchung, Beratung und Planung der Patienten am stehenden Patienten
in Untersuchungsräumen stattfindet, wohingegen die Operationen am liegenden Patienten
im OP stattfindet und der Patient z. B. in Brustchirurgie allenfalls intraoperativ
aufgesetzt werden kann [12 ].
Insbesondere im Rahmen der Evidenzbasierten Medizin könnte eine reproduzierbare und
individuelle Planung vieler rekonstruktiver Eingriffe auch außerhalb der Plastischen
Chirurgie ermöglicht werden und damit eine wesentliche Optimierung im Vergleich zum
derzeitig üblichen „Augenmaß“ des Operateurs erreicht werden.
Hierbei könnte ein voll ausgereiftes 3D Kamerasystem für die patienten- und eingriffsspezifische
Dokumentation, individuelle Planung einer Operation, intraoperative Unterstützung
des Operateurs und postoperative Verlaufskontrollen eingesetzt werden. Wir sehen ein
hohes Potenzial darin, Chirurgen mit objektiven Parametern durch den Einsatz neuer
mobiler Geräte zu unterstützen, sowie eine reproduzierbare Entscheidungsfindung aufgrund
einer zusätzlichen objektiven Bewertung außerhalb des Operationssaals zu ermöglichen.
In den letzten Jahren begannen Simulationen von Eingriffen [7 ]
[10 ]
[23 ] größeren Einzug in das operative Geschehen bei rekonstruktiven Eingriffen zu erhalten.
Als Nachteil der 3D Techniken ist der für hochwertige Scanner derzeit noch hohe Preis
der Hard und Software zu sehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Preise zunehmend
sinken werden.
Danksagung
Besonderer Dank gilt dem Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Ludwig-Maximilians-Universität,
welches einen Teil dieser Arbeit ermöglichte (Projekt Nr. 843).