Aktuelle Kardiologie 2016; 5(03): 212-215
DOI: 10.1055/s-0042-106718
Übersichtsarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Heart Failure Units als Voraussetzung zu einer strukturierten Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz

Heart Failure Units As a Prerequisite for the Structured Care of Patients with Heart Failure
G. Güder
Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg
,
G. Ertl
Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg
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Publication Date:
17 June 2016 (online)

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Zusammenfassung

Die Herzinsuffizienz ist durch eine hohe Hospitalisations- und Mortalitätsrate belastet. Hochspezialisierte Herzinsuffizienzeinheiten (HFU) zielen darauf ab, das Überleben bei akuter Dekompensation zu sichern und die Krankenhausmortalität zu senken. Bei einer Minderheit der Patienten werden weiterführende chirurgische Therapiemaßnahmen wie die Herztransplantation oder mechanische Unterstützungssysteme notwendig. Der überwiegende Anteil leidet chronisch an der Herzinsuffizienz und ist in den ersten Wochen nach Entlassung vital gefährdet. Daher benötigt die HFU zusätzlich zur Akutversorgung ein strukturiertes poststationäres Versorgungsprogramm inklusive eines standardisierten Entlassmanagements, das die kurz- und mittelfristige Betreuung dieser Patienten im ambulanten Sektor regelt und die Versorgungsqualität verbessert. Ein Positionspapier, das gegenwärtig von der Arbeitsgemeinschaft HFU der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ausgearbeitet wird, beschreibt, wie durch Qualitätsstandards und Gründung von regionalen Herzinsuffizienz-Netzwerken (HF-NETs) die Versorgungsebenen untereinander stärker vernetzt und die Versorgungssituation der Patienten mit Herzinsuffizienz verbessert werden können.

Abstract

Heart failure has a high hospitalization and mortality rate. Specialized intermediate or intensive care units (Heart Failure Units, HFU) that focus on acute heart failure therapy may reduce in-hospital mortality. In a minority of patients surgical procedures as heart transplantation or mechanical assist devices may be required. The majority will suffer chronically and has a high mortality risk within the first weeks after discharge. Thus for substantial improvement of medical care, HFU need a joint structured disease management program that regulates short and middle-term postdischarge therapy. A position paper of the German Society of Cardiology and the German Society for Thoracic and Cardiovascular Surgery is currently being prepared by the task force HFU and describes how quality standards and the establishment of Heart Failure Networks might better connect the different levels of healthcare and improve patientsʼ care in heart failure.