Laryngorhinootologie 2016; 95(12): 836
DOI: 10.1055/s-0042-115888
Buchbesprechung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rhinosinusitis with Nasal Polyposis

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Publication Date:
23 December 2016 (online)

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Die chronische Rhinosinusitis ist eine Volkskrankheit, die tagtäglich viele Patienten belastet und HNO-Ärzte beschäftigt. Unter der Überschrift Rhinosinusitis sammeln sich eine Vielzahl von Erkrankungen und Ursachen. Eine besonders spannende Untergruppe ist die Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, weil wir erst so langsam verstehen, warum manche Patienten mit Rhinosinusitis Nasenpolypen entwickeln und andere nicht. Dieser Unterform, der Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, wird nun ein ganzes Buch gewidmet.

Die Herausgeber sind ausgewiesene rhinologische Experten: Bradford A. Woodworth ist ein erfahrener Schädelbasischirurg, der auch bekannt ist durch seine Arbeiten zur zystischen Fibrose. Zu David M. Poetker fallen mir zuerst seine Arbeiten zur Nebenhöhlenchirurgie, aber auch Untersuchungen zur Wirkung der Kortikosteroide bei Rhinosinusitis ohne/mit Nasenpolypen ein. Douglas D. Reh ist bekannt als Schädelbasischirurg und seine Arbeiten zur Revisionschirurgie und Tumorchirurgie.

Das Buch ist in der englischsprachigen „Advances in Oto-Rhino-Laryngology“ Reihe des Verlags erschienen. Diese Reihe zeichnet sich dadurch aus, dass zu einem Themengebiet, hier der Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, die neuesten Erkenntnisse anhand der aktuellen Literatur in Form von einer Reihe von Übersichtsarbeiten zusammengefasst werden.

Das Thema wird in 18 Artikeln von 18 Autorengruppen abgehandelt. Das Buch gliedert sich grob in: Differenzialdiagnose, Neues zur Ätiologie, und Fortschritte in medikamentöser und chirurgischer Therapie. Diese Aufgabe wurde sehr gut gemeistert. Nach der Lektüre ist man zu diesen Themen auf dem neuesten Stand. Dabei trifft man auf eine gelungene Mischung aus Grundlagenwissenschaft und klinisch-praktischer Anwendung.

Bedingt durch die Übersichtarbeit-Stil finden sich pro Artikel 3–5 Bilder, also vielleicht weniger als man von einem Buch erwarten würde. Doch passt die so besser zum Stil der Advances Reihe kompakt und eben nicht illustrierend über das Neueste zu berichten. Daher kann man auch mal zwischendurch schnell einen der 8–10-seitigen Artikel lesen, und hat das Buch binnen einer Woche durch. Oder man pickt sich einen Artikel heraus oder wiederholt heraus, um sich schnell das aktuelle Wissen anzueignen.

Das Buch eignet sich als Einstieg in das Thema für Assistenzärzte und bringt anderseits auch den versierten Rhinologen und Rhinochirurgen auf den neuesten Stand.

Orlando Guntinas-Lichius
Jena