Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2017; 11(01): 51-64
DOI: 10.1055/s-0042-116354
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chronische Mesenterialischämie

Svenja Sommerbeck
,
Björn Schönnagel
,
Kai Bachmann
,
Jakob R. Izbicki
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. März 2017 (online)

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Die chronische Mesenterialischämie verläuft häufig zunächst symptomarm. Erst bei einer Stenose > 70 % oder mehreren Stenosen treten Symptome im Sinne einer Angina abdominalis auf. Die Progredienz der Erkrankung, die unbehandelt zum fatalen Mesenterialinfarkt führt, erfordert eine gezielte Diagnostik und oftmals eine offen-chirurgische bzw. endovaskuläre Therapie. Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten werden hier vorgestellt.

Kernaussagen
  • Die Inzidenz der chronischen Mesenterialischämie betrifft ca. 5 % der Patienten mit unklarem Abdomen.

  • Die Ursache ist zumeist eine Arteriosklerose der Mesenterialgefäße.

  • Aufgrund der anfänglichen Symptomarmut ist die chronische Mesenterialischämie häufig ein Zufallsbefund. Symptome im Sinne einer Angina abdominalis treten erst bei einer hochgradigen Stenose oder mehreren Stenosen auf.

  • Der Goldstandard der Diagnostik ist die intraarterielle digitale Subtraktionsangiografie.

  • Behandlungsindikationen ergeben sich nur aus klinischen Beschwerden.

  • Nach den aktuellen Leitlinien stellt die offen-chirurgische Arterienrekonstruktion die Therapie der Wahl dar.

  • Durch ständige Weiterentwicklung der Technik wird die endovaskuläre Versorgung eine immer größere Rolle für dieses Patientengut spielen.