Der Klinikarzt 2016; 45(09): 393
DOI: 10.1055/s-0042-117008
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Udate Device-Therapie

Bernd-Dieter Dominik Gonska
1   Klinikdirektor, Medizinische Klinik III, Kardiologie, Intensivmedizin und Angiologie, St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe
,
Matthias M Leschke
2   Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Klinikum Esslingen
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Publication Date:
21 September 2016 (online)

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,

im deutschen Sprachraum wird immer häufiger der Ausdruck „Device“ für ein Implantat genutzt, das eine Herzfunktion unterstützen soll. Die international korrekte Bezeichnung ist „CIED“. Hierunter versteht man „cardiovascular implantable electrical device“. Hierunter werden Herzschrittmacher, kardiale Resynchronisations-Systeme, implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren, kardiale Kontraktilitätsmodulations-Geräte sowie auch Ereignisrekorder verstanden. Zunehmend werden wir in Klinik und Praxis mit der Indikation und der Versorgung und Nachsorge solcher Implantate konfrontiert. Die Schrittmacherzahlen sind exponentiell gestiegen. Über eine Million Schrittmacherpatienten leben derzeit in Deutschland. Die Implantationshäufigkeit beträgt über 1200 Schrittmacher pro eine Million Einwohner in Deutschland gegenüber dem europäischen Durchschnitt von 940 Implantaten pro Jahr. Dies belegt die hohe klinische Bedeutung in der Versorgung der betroffenen Patienten.

Es ist gelungen, für dieses Schwerpunktheft exzellente Kenner der Materie als Autoren zu gewinnen. In dem Artikel von Herrn Prof. Fröhlig wird über die Programmierbarkeit von Schrittmachern: „Was ist notwendig und was ist die Zukunft?“ berichtet. Über 200 Parameter sind in einem Schrittmacher programmierbar. Es ist jedoch erstaunlich, dass die meisten Schrittmacher in Deutschland im Nominal-Modus laufen und damit die technischen Möglichkeiten der modernen Implantate nicht genutzt werden. Herr Prof. Fröhlig berichtet in seinem Artikel, was hier verbessert werden kann und wo die Zukunft liegen kann.

Die Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Zabel aus Göttingen berichtet über die ICD-Therapie in der Primär- und Sekundärprävention. Uns allen sind die Daten der Studien in der Primär- und Sekundärprävention bekannt. Diese Studien sind inzwischen jedoch älteren Datums. Das Patientenklientel hat sich verändert: Gelten die Leitlinien heute noch? Müssen neue Richtlinien erstellt werden? Wie sind derzeit die Indikationen für Primär- und Sekundärprävention der ICD-Therapie zu sehen? Was werden neue Leitlinien sagen?

Ein wichtiger Bestand in der Herzinsuffizienztherapie ist die kardiale Resynchronisationstherapie sowie die kardiale Kontraktilitätsmodulation. Herr Prof. Butter aus Bernau berichtet über die Indikationen zur CRT-Therapie und warum diese zurzeit zu wenig berücksichtigt wird. Alleine die CRT-Therapie ist in der Lage, bei entsprechender Indikation eine prognostische Verbesserung zu erzielen. Derartige Daten gibt es für die kardiale Kontraktilitätsmodulation bisher nicht. Diese Therapieform ist für die Patienten ohne eine intraventrikuläre Erregungsausbreitungsverzögerung vielleicht geeignet. Herr Dr. Kuschyk aus Mannheim berichtet über den derzeitigen Kenntnisstand.

Eine interessante und wichtige kurzfristige Versorgungsmöglichkeit für durch den plötzlichen Herztod gefährdete Patienten ist die Defibrillator-Weste. Ein faszinierendes, medizinisches Mittel, das einer kritischen Bestandsaufnahme bedarf. Herr Prof. Schuchert aus Neumünster hat sich dieser Aufgabe angenommen und berichtet darüber in seinem Beitrag.

Die Autoren dieses Heftes haben sich mit der Thematik außerordentlich intensiv, kritisch und hochsachverständig beschäftigt. Die Herausgeber danken den Autoren herzlich für ihre großartige Arbeit und wünschen dem Leser viel Vergnügen und Information bei der Lektüre der Beiträge.

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