Bei Operationen zur Beseitigung einer Induratio penis plastica oder bei der Versorgung
einer Penisfraktur wird in der Regel intraoperativ eine artifizielle Erektion zur
Visualisierung der Deviation bzw. einer Leckage erzeugt. Die hierfür im OP vorhandenen
Gefäßzügel sind häufig zu dünn, halten dem notwendigen Zug nicht stand oder „versinken“
im Gewebe, so dass sie schwierig wieder zu lösen sind. Dies wiegt umso schwerer, weil
je nach OP-Verlauf der Vorgang mehrfach wiederholt werden muss.
Hier hat sich in unserer Hand die „Zweckentfremdung“ einer 14-Charr-Silikon-Drainage
bewährt. Der Lochteil der Drainage wird entfernt – dieser ist nicht zugstabil – und
der Rest der immer noch ausreichend langen Drainage um die Penisbasis geschlungen.
Es ergibt sich eine effiziente und gewebsschonende Möglichkeit der Erzeugung einer
artifiziellen Erektion ([Abb. 1]
[2]).
Abb. 1 Kürzung der Silikondrainage, der wenig zugstabile „Lochteil“ wird entfernt.
Abb. 2 Umgebaute Drainage als Silikon-Tourniquet bei der Erzeugung einer artifiziellen Erektion
in situ (hier im Rahmen einer OP nach Nesbit).