Zentralbl Chir 2022; 147(S 01): S84-S85
DOI: 10.1055/s-0042-1754288
Abstracts
Freie Themen

Die Bedeutung des Periduralkatheters für die Schmerztherapie nach thoraxchirurgischen Eingriffen

Authors

  • P Traykov

    1   Evangelisches Klinikum Niederrhein, Klinik für Thoraxchirurgie, Duisburg, Deutschland
  • A Granetzny

    1   Evangelisches Klinikum Niederrhein, Klinik für Thoraxchirurgie, Duisburg, Deutschland
  • S Fischer

    2   Evangelisches Klinikum Niederrhein, Klinik für Neurologie, Duisburg, Deutschland
 
 

Hintergrund

Schmerzen nach thoraxchirurgischen Eingriffen

Ein effizientes postoperatives Schmerzmanagement ist besonders für die Verkürzung der Heilungsphase und Verhinderung operationsbedingter chronischer Schmerzen sinnvoll. Die thoraxchirurgischen Eingriffe sind teils für die stärksten Schmerzen verantwortlich. Hier ist dann der Einsatz eines peri- und postoperativen Periduralkatheters (PDK) als Goldstandard der Schmerztherapie geworden.

Material und Methode Die vorliegende Arbeit quantifiziert die Schmerzen und der entsprechende Bedarf an Schmerzmittel von 52 Patienten, die im Rahmen einer elektiven Thorakotomie einen PDK angelegt bekommen haben und möchte die Frage beantworten, ob die alleinige Steuerung der Schmerztherapie mittels PDK ausreichend ist. Die Schmerzen der Patienten wurden postoperativ über den gesamten Krankenhausaufenthalt täglich mittels Visueller Analogskala (VAS) erfasst, wonach auch die Flussrate des PDK angepasst wurde. Es wurde auch der zusätzliche Schmerzmittelbedarf dokumentiert.

Ergebnis Der Median des Schmerzniveaus lag in der Auswertung bis zum 11. postoperativen Tag zwischen 2 und 4 Punkten nach VAS und sank anschließend bis einschließlich des zuletzt erfassten Tages auf einen Wert unter 1. Die Liegedauer des PDKs war im Median bei 5 Tagen und die Flussrate des Lokalanästhetikums konnte durch den medizinischen Dienst nahezu linear über die postoperativen Tage reduziert werden. Insgesamt benötigten zwischen 70-90% der Studienteilnehmer während des postoperativen Krankenhausaufenthaltes zusätzlich bedarfsweise Analgetika.

Schlussfolgerung Insgesamt ist ein eher niedriges Schmerzniveau zu dokumentieren, jedoch waren die Patienten nicht ausschließlich mit dem PDK effizient behandelt. Die postoperative Schmerztherapie verlangt vielmehr eine engmaschige Patientenbetreuung sowie ein breites Spektrum an schmerzlindernder Therapien, angepasst an die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten.


Publication History

Article published online:
13 September 2022

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